Wie sich Hotels vor Kreditkartenbetrug schützen können
Hoteliers reden in der Regel nicht gerne über Schäden, die ihnen durch Betrüger entstanden sind. Manche setzen gestohlene Kartendaten ein, andere ergaunern Geld mit Tricks bei der Reservierung. Der Zahlungsdienstleister Evalon gibt Hoteliers Tipps, damit sie nicht auf die Gauner reinfallen.

iStock Jaco Blund
Fliegt ein Kreditkarten-Betrug auf, bleibt das Hotel meist auf den Kosten sitzen.
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Nur wer es, wie ein 25-Jähriger im November in Berlin, zu dreist treibt, fliegt beim Betrügen mitunter auf. An zwei Tagen hintereinander wollte er mit falscher Kreditkarte in einem Hotel in der Charlottenstraße einchecken. Ein aufmerksamer Mitarbeiter an der Rezeption erkannte den Mann vom Vortag wieder und rief heimlich die Polizei. Die nahm den Betrüger noch im Hotel fest. Dabei stellte sich heraus, dass er innerhalb eines halben Jahres in Hotels in ganz Deutschland einen Schaden im fünfstelligen Bereich verursacht hat.
Hotels bleiben auf den Kosten sitzen
Vor allem zwei Betrugsmaschen sind in Hotels verbreitet: Betrüger geben sich als Mitarbeiter eines Reisebüros aus und buchen extrem kurzfristig hochwertige Aufenthalte telefonisch, per E-Mail oder online. Die Anzahlungen werden mit missbräuchlich erlangten Kartendaten getätigt. Der Betrüger verkauft seine Buchung an andere Personen weiter. Sobald der rechtmäßige Kreditkartenkontoinhaber den Betrug bemerkt, wird eine Rückbelastung durch seine kartenausgebende Bank veranlasst. Das Hotel bleibt in solchen Fällen auf den Kosten sitzen.
Erstattung von Stornos auf falsche Konten
Die zweite Masche ist der Reservierungsbetrug. Dabei werden mit gestohlenen Kreditkartendaten teure Buchungen per E-Mail vorgenommen. Nach der Belastung der Karte verlangen die Betrüger eine Buchungsbestätigung per E-Mail. Einige Tage danach wird die Buchung unter einem Vorwand wieder storniert. Zur Gutschrift der Beträge wird eine andere Kreditkartennummer als bei der Buchung oder eine Bankverbindung genannt. Hier besteht das Risiko des doppelten Verlustes: durch Rückbelastung seitens des echten Kartenkontoinhabers und eine Gutschrift an den Betrüger.
Kostenloser Flyer mit Tipps gegen Betrüger
Wie sich Hoteliers vor Betrügern schützen können, hat Payment Service Provider Elavon in einem Flyer auf einer Seite kurz und prägnant aufgelistet. Elavon wickelt unter anderem die elektronischen Zahlungen für Motel One, die NH Hotels und Arcona Hotels ab. Der Flyer kann kostenlos per Mail unter fraud.frankfurt@elavon.com angefordert werden.
Pascale Cornelia Schaufelbühl, E-Commerce Manager von Motel One, setzt die Empfehlung von Elavon konsequent um. „Gutschriften erfolgen ausschließlich auf die Karte, mit der die ursprüngliche Reservierung getätigt wurde.“ Tatjana Rehklau vom Bannwaldsee Hotel im Allgäu hat den Flyer an alle Mitarbeiter an der Rezeption weitergeleitet, damit sie für die Betrugsmaschen und wie man sie erkennt, sensibilisiert sind. „Wir sind seitdem besonders vorsichtig, wenn für Reservierungen mehrere Karten angegeben werden oder eine Autorisierung abgelehnt wird.” Paul Berberich vom Akzent-Hotel Frankenbrunnen in Walldürn: „Bei Reservierungen mit Vorauszahlung nutzen wir vorzugsweise Onlinezahlungen mit 3D Secure-Verfahren. Die sind sicherer.”