Stornierungsraten variieren stark je nach Vertriebskanal
No-Shows und kurzfristige Stornierungen belasten die Hotellerie und stellen erhebliche Herausforderungen für Planung und Rentabilität dar. Ein aktueller Bericht von der Software-Plattform D-Edge zeigt, wie stark die Stornierungsraten je nach Vertriebskanal variieren. Booking erreicht dabei den höchsten Wert.
In der Hotellerie wird Flexibilität geschätzt – von den Gästen. Doch für die Hotels selbst stellt diese oft eine Herausforderung dar, vor allem, wenn es zu kurzfristigen Stornierungen oder gar No-Shows kommt. Der aktuelle "Hotel Distribution Report 2024" von D-Edge, einer Plattform für Hotelvertriebs-Software, hebt besonders ein Buchungsportal hervor: Booking.com hat mit einer Stornierungsrate von 37,2 Prozent die mit Abstand höchste Stornierungsrate aller Vertriebskanäle.
Dagegen bieten Direktbuchungen und GDS-Systeme (Global Distribution Systems) weitaus stabilere Belegungsquoten. Der Bericht von D-Edge zeigt, dass das GDS mit einer Stornierungsrate von nur 4,6 Prozent im Vergleich zu anderen Kanälen deutlich besser abschneidet. Auch Direktbuchungen sind verlässlich: Mit einer Stornierungsquote von 11,1 Prozent bieten sie eine attraktive Alternative zu kostenintensiven und stornierungsanfälligen OTA-Buchungen.
D-Edge empfiehlt den Hoteliers in ihrem Report mehrere Maßnahmen zur Reduzierung von Stornierungen. Eine besonders effektive Strategie sei der Einsatz von Vorauszahlungen, die mit einer flexiblen, aber verbindlichen Stornierungsfrist kombiniert werden. Vorauszahlungen binden die Gäste stärker an ihre Reservierung, da sie ihr Geld bei einer Stornierung nicht verlieren möchten. Dadurch lassen sich laut D-Edge die Stornierungsraten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Hotels sollten daher überlegen, eine Vorauszahlung für Buchungen zu verlangen, während sie gleichzeitig flexible Stornierungsbedingungen für diejenigen anbieten, die bereit sind, etwas mehr für die Option zu zahlen.
Pascal Brückmann