Booking streicht Stellen und arbeitet an der Nachhaltigkeit
Booking Holdings hat die Belegschaft mit einer überraschenden Nachricht schockiert, dass es bei der Tochtergesellschaft Booking.com zu einem Stellenabbau kommen wird. Gleichzeitig gibt es eine Nachfolgelösung für das Ende März wegen Greenwashing-Vorwürfen gestoppten Nachhaltigkeits-Programm.
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Die genauen Details zur Anzahl der betroffenen Stellen oder den Abteilungen wurden bisher nicht offengelegt. Die Ankündigung zum Stellenabbau folgte ausgerechnet auf Bookings Quartalsbericht, in dem das Unternehmen einen Umsatzanstieg um 9 Prozent auf 8 Milliarden Dollar und ein bereinigtes Ebitda von 3,7 Milliarden Dollar für das dritte Quartal vermeldete. Die gebuchten Übernachtungen stiegen ebenfalls um 8 Prozent, was nach Aussage des Unternehmens die Erwartungen übertraf.
Booking Holdings erklärte weiter, dass die Überprüfung der Organisationsstruktur dazu beitragen soll, die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen und in einer hart umkämpften Branche flexibel und wettbewerbsfähig zu bleiben. Laut Booking Holdings sei dies ein "schwieriger, aber notwendiger Schritt", um die Innovationsfähigkeit und Kundenorientierung von Booking.com weiter zu stärken. Die Zentrale von Booking.com sitzt in Amsterdam in den Niederlanden.
Derweil präsentierte Booking seinen Unterkunftspartnern eine neue Lösung für das Ende März gestoppte Nachhaltigkeits-Programm. Seinerzeit musste Booking das selbst entwickelte Travel-Sustainable-Programm einstellen, weil es von der niederländischen Verbraucherschutzbehörde (ACM) als irreführend eingestuft wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Buchungsportal mehr als 500.000 Hotels in Form von grünen Blättern als besonders nachhaltig ausgezeichnet.
Die Vermittlung der externen Zertifikate ist kein neues Geschäftsmodell für Booking
Künftig können Hotels über ihr Extranet auf eine Auswahl von externen Zertifizierungsanbietern zugreifen und darüber ein Nachhaltigkeitssiegel erwerben oder den Prozess zur Überprüfung des eigenen Betriebs in Auftrag geben. Booking achtet nach eigener Auskunft darauf, dass "der Zertifizierungsprozess beispielsweise eine Prüfung durch eine dritte Partei beinhalten muss, die eine Vor-Ort- und/oder Online-Bewertung der von der Unterkunft angegebenen Praktiken vornimmt", heißt es gegenüber Hotel vor9.
Booking erklärt weiter: "Der Standard, auf dem die Zertifizierung basiert, muss öffentlich zugänglich sein und sich auf die Bewertung der Auswirkungen sozioökonomischer und ökologischer Faktoren konzentrieren, in Übereinstimmung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Beispiele für Zertifizierungen von Drittanbietern, die auf unserer Plattform anerkannt werden, sind ISO-Normen, Green Tourism, Green Key, EU Ecolabel und Fair Trade Tourism."
Auch gibt Booking an, sicherstellen zu können, dass ein Hotel auch tatsächlich über ein entsprechendes Nachhaltigkeitssiegel verfügt, wenn es damit auf dem Portal wirbt. "Diese Daten werden von den Zertifizierungsstellen direkt über eine API-Anbindung bereitgestellt werden", heißt es. Ein Geschäft will Booking nach eigener Aussage mit der Vermittlung der Zertifikate nicht machen, die Vermittlung sei kostenfrei. Aktuell werden bereits werden mehr als 18.000 Unterkünfte mit einer Zertifizierung durch Dritte auf der Plattform angezeigt.
Pascal Brückmann