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1. Juli 2024 | 07:00 Uhr
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Arcona blickt nach Krise wieder optimistisch in die Zukunft

Arcona Hotels hat die Insolvenz in Eigenverantwortung erfolgreich beendet und sich mit allen Gläubigern verständigt. Alexander Winter (Foto), Geschäftsführer und Gesellschafter der Hotelgruppe, will nun mit einem neuen Kundenclub den Direktvertrieb weiter ausbauen.

Arcona Hotels Alexander Winter GF Foto Arcona Hotels

Alexander Winter, Geschäftsführer und Gesellschafter der Hotelgruppe Arcona

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Alexander Winter kann durchatmen und vielleicht auch wieder besser durchschlafen. Die Insolvenz in Eigenverwaltung hat er vergangene Woche erfolgreich abgeschlossen. "Das waren schon sieben sehr anspruchsvolle Monate. Sowohl für uns als Team als auch für mich persönlich. Mit wenig Schlaf und viel Arbeit", berichtet Winter im Gespräch mit Hotel vor9. 

Im November letzten Jahres hatte die Nachricht vom Insolvenzantrag der Arcona-Gruppe die deutsche Hospitalitybranche erschüttert. Das 2008 gegründete Unternehmen musste bekannt geben, dass die während der anhaltenden Pandemie getroffenen Investitionsentscheidungen und die rasche Expansion des Unternehmens auf nicht vorhersehbare externe Faktoren getroffen seien. Gemeint waren die hohen Energiepreise sowie die Inflation insgesamt in Verbindung mit einer enormen Kaufzurückhaltung der Gäste. 

Die Monate der Restrukturierung seien von dem unbedingten Willen geprägt gewesen, die Chance zur Sanierung des Unternehmens auch erfolgreich zu nutzen, berichtet Winter. Und gibt zu, dass bis kurz vor der entscheidenden Gläubigerversammlung die Anspannung sehr hoch gewesen sei. "Doch am Ende hatten wir ein einstimmiges Votum." Die Gläubiger erhalten nun eine Quote, die deutlich höher sei als bei einer Zerschlagung des Unternehmens.   

Juristisches Nachspiel rund um das Hotel auf der Wartburg

Im Rahmen der Eigenverwaltung wurde das Team der Zentrale verschlankt, insbesondere musste sich Winter von seinem übergeordneten Sales-Team trennen. Künftig arbeiten noch rund 25 Mitarbeiter in Rostock für Arcona. Auch in den Hotelbetrieben mussten teilweise Anpassungen vorgenommen werden. So gab Arcona die Apartments des Hotels im Ostseebad Sellin auf Rügen an die Eigentümer zurück und schloss das zugehörige Restaurant Weinwirtschaft. Zudem wurde ein Hotelprojekt in Österreich aufgegeben, ebenso das Hotel auf der Wartburg in Eisenach, das nach einem Streit mit dem Eigentümer geschlossen wurde. 

Diese Auseinandersetzung dürfte noch ein juristisches Nachspiel haben. Winter kündigte an, dass seine Anwälte jetzt die juristische Position von Arcona formulieren und auf den Weg bringen würden. Die plötzliche Kündigung des Verpächters sei rechtwidrig gewesen, nun werde man Ausfallzahlungen einfordern und Schadensersatz geltend machen. 

Mit der derzeitigen Buchungslage seiner verbliebenen acht Hotels ist Alexander Winter nicht unzufrieden. "Die Insolvenz hatte keinen negativen Einfluss auf das Tagesgeschäft", so der Geschäftsführer. "Wir sind im Plan, allerdings haben wir gesehen, wie viel Buchungen wir noch zusätzlich erhalten können, wenn dann doch einmal in Deutschland die Sonne scheint." 

Künftig soll vor allem der Anteil der Direktbucher gesteigert werden. "Über unseren Kundenclub my Arcona bieten wir standardmäßig 10 Prozent Ermäßigung auf den Zimmerpreis für jede Neubuchung als Mitglied bei direkter Buchung auf unserer Webseite, per E-Mail oder Telefon. Das Programm wird immer bekannter und wir wollen das nun weiter forcieren", erklärt Winter. 

Pascal Brückmann

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