Münchner Platzl Hotel ersetzt Klimaanlage durch Fernkälte
In München gibt es ein Fernkältenetz, das von einem unterirdischen Stadtbach gespeist wird. Das macht sich das Platzl Hotel zunutze. Es hat zwei Millionen Euro investiert, um die Gästezimmer mit Fernkälte zu versorgen. Amortisieren wird sich das wohl nicht, aber es verbessert die CO2-Bilanz und das Image des Hotels.

Platzl Hotel
Das Platzl Hotel in München steuert das Klima in seinen Zimmern mit Fernkälte.
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„Herkömmliche, standortgebundene Klimaanlagen verbrauchen sehr viel Strom“, weiß Heiko Buchta, Direktor des Vier-Sterne-Superior-Hauses. „Besonders während des letzten Sommers sind der Verbrauch und die entsprechenden Kosten in die Höhe gesprungen.“ Dies sei jedoch war nur ein Grund, auf Fernkälte zu setzen.
Das nur wenige Schritte vom Münchner Marienplatz entfernt gelegene Platzl Hotel nutzt dazu den Umstand, einen Anschluss an das 2004 gestartete Fernkältenetz direkt vor der Haustür zu haben. Weil auch der unterirdisch fließende Stadtbach zur Kühlung genutzt wird, können bis zu 70 Prozent an Energie gegenüber herkömmlicher Produktion eingespart werden.
„Während der letzten Monate wurden im ganzen Hotel isolierte Rohre verlegt, die nun das zentral gekühlte Wasser direkt im Haus verteilen“, erklärt Buchta. „Hier sorgt es dank neu installierter Umluftgeräte mit nutzerfreundlicher Steuerung für eine angenehm kühle Raumluft.“
Die neue Technik benötigt darüber hinaus keine Kältemittel mehr vor Ort, die eine sehr negative Klimabilanz haben. Deshalb sei ein „entsprechendes, gesetzliches Verbot ist in den nächsten Jahren ohnehin zu erwarten“, glaubt Buchta.
Finanziell amortisieren werde sich die Millionen-Investition wohl nie, sagt Buchta. Dafür seien die Einsparungen bei den Verbrauchskosten zu gering.