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18. Januar 2024 | 21:15 Uhr
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Arcona-Insolvenz hat Folgen für das Hotel auf der Wartburg

Dunkle Wolken über dem bekannten Romantik Hotel auf der Wartburg. Die Belegschaft wurde am Donnerstag darüber informiert, dass die Wirtschaftsbetriebe Wartburg den Pachtvertrag mit der insolventen Arcona-Gruppe für das Hotel fristlos gekündigt habe. Arcona-Geschäftsführer Alexander Winter äußert sich am Abend gegenüber der Presse und spricht von unüberbrückbaren Differenzen.

Laut Berichten der Thüringer Allgemeine (Abo) und der Volksstimme habe die Arcona-Hotelgesellschaft als Antwort auf die Kündigung ebenfalls die Kündigung ausgesprochen. Jetzt droht ein juristisches Scharmützel. Schließzylinder wurden ausgetauscht, weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Wartburg-Stiftung hatte die Arcona-Gruppe 2021 laut der Thüringer Allgemeine mit dem Umbau des Hotels beauftragt. Der Umbau sollte 2023 abgeschlossen werden. Doch die Insolvenz der Gruppe hätten die Arbeiten verzögert. 

Arcona-Geschäftsführer Alexander Winter bestätigte die Kündigung am Donnerstagabend und beklagt seinerseits, dass der Verpächter den Betrieb des Hotels durch die Schließung und die Einstellung der laufenden Bautätigkeiten unzumutbar erschwert habe. Er habe zudem versucht, der Pächterin außerordentlich zu kündigen, was ihm von Gesetzes wegen untersagt ist. Winter sagte: "Ich bin bestürzt, wie unprofessionell uns der Verpächter behandelt hat und er damit zeigt, dass ihm langjährige Betriebszugehörigkeiten unserer Mitarbeiter anscheinend völlig egal sind."

Leidtragende sind die Mitarbeiter, sie verlieren ihre Jobs

Arcona hatte das Hotel auf der Wartburg seit 2001 betrieben. Bereits 2015 wurde laut Angaben von Arcona bekannt, dass das Gebäude erhebliche Brandschutzmängel aufweist. Trotz intensiver Planungsgespräche über mehrere Jahre und erheblichem Druck von behördlicher Seite habe der Verpächter die Beseitigung jedoch immer wieder verschoben.

Im November 2023, so Arcona, wurde durch die verpächterseitige Schließung des Hauses der Arcona W-Hotelbetriebsgesellschaft der Betrieb entzogen. In einem Statement für die Presse schreibt Arcona: "Ursprünglich wurde vereinbart, dass die Burgschänke tagsüber bewirtschaftet wird und alle weiteren Mitarbeiter in Kurzarbeit gehalten werden. Dass der Verpächter nun die zuvor zugesagten Zahlungen eingestellt hat, führt unmittelbar dazu, dass Arcona den Stillstandsbetrieb aufgeben und sämtliche Mitarbeiter kündigen und freistellen muss. Die Pächterin wird den Betrieb in den kommenden Tagen räumen und an den Verpächter zurückgeben."

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) befürchtet, dass die rund 60 Beschäftigten des Hotels jetzt in die Arbeitslosigkeit gehen. 

Arcona hatte Ende November 2023 überraschend einen Antrag auf Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung gestellt.

Pascal Brückmann

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