Wie Megatrends die Hotellerie beeinflussen
"Megatrends sind Entwicklungen, die auf Dauer bleiben und die Gesellschaft verändern", sagt Carolin Brauer (Foto), Chefin des Vertriebsspezialisten Quality Reservations, einleitend zur Veranstaltung "Redebedarf" ihres Unternehmens. Das Zukunftsinstitut hat zwölf Megatrends aufgespürt. Acht sind für die Branche relevant. Die wichtigsten wurden von einer Expertenrunde diskutiert.
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Carolin Brauer führte ins Thema Megatrends ein
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Die bestimmenden Trends für die Hotelbranche sind demnach Individualisierung, Globalisierung, Sicherheit (persönliche Sicherheit - Stichwort territoriale Konflikte, Datensicherheit), Mobilität, Gesundheit, Neo-Ökologie (die Vereinigung von Ökologie und Konsum), New Work und Konnektivität. Unter Konnektivität versteht das Zukunftsinstitut die Schaffung neuer Möglichkeiten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz bei der digitalen Transformation von Daten, die durch die Vernetzung von Informationen, Menschen und Objekten produziert werden.
Künstliche Intelligenz – der Megatrend schlechthin
KI-Experte Collin Croome verdeutlichte den rund 150 Besuchern die Bedeutung von KI, führte eindrucksvoll vor, was Chat GPT, Gemini & Co bei der Erstellung von Texten, Bildern, Sprache, Musik, Videos und bei der Software-Programmierung leisten können. Die Vorteile der KI-Nutzung sieht Croome in der einfachen Nutzung, der Automatisierung von Aufgaben, der Effizienzsteigerung, der Förderung von Kreativität und Innovation und bei der Personalisierung.
Doch wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Croome sprach hier von Halluzination der KIs und meinte damit ungenaue oder gar erfundene Ergebnisse. KI neige überdies zu Diskriminierung, berge ein Missbrauchspotenzial und sei sehr energieintensiv. Dennoch empfiehlt Croome den Anwesenden, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und einfach die neuen Techniken auszuprobieren. "Wer KI gut zu nutzen weiß, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil", so der Fachmann.
New Work wird die Arbeitswelt verändern
Corinna Döpkens ist Expertin für Business Travel & Mobility Management und meint: "Ortsflexible Arbeitsmodelle wie Bleisure Travel und Workation gehören vermehrt zum guten Ton in den Unternehmen und entwickeln sich gerade zum Megatrend." Sie wies darauf hin, dass künftig die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter eine größere Rolle spielen werden als heute. Damit meinte sie ganz praktische Dinge, wie einen schönen Pausenraum und eine ansprechende Arbeitsumgebung.
Das mag für manche überraschend klingen. Doch werden diese Faktoren gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Arbeits- und Fachkräftemangels an Bedeutung gewinnen. Basierend auf ihren Erfahrungen aus Vorträgen und Workshops meinte sie, dass die Begriffe Workation und Bleisure Travel von Hotels oft nicht genau unterschieden werden und der Ausdruck Bleisure Travel bei den Geschäftsreisenden nahezu unbekannt sei. Zu Workation in der Hotelbranche führte sie aus, dass dies auch für einen Teil der Hotelmitarbeiter möglich sei, aber natürlich nicht für das Personal, das seine Leistung vor Ort erbringen müsse. Auch müsse man die Gefahr eines Ungerechtigkeitsempfindens berücksichtigen.
Teil zwei berichtet über das Thema Nachhaltigkeit.
Frank Winter