Online-Buchungsportale dominieren weiterhin
Zwischen 2013 und 2023 konnten Online-Buchungsportale (OTA) ihren Marktanteil an Hotelbuchungen in Deutschland um knapp die Hälfte steigern. Direktbuchungen gingen hingegen um gut acht Prozent zurück, so eine Studie des europäischen Hotelverbandes Hotrec. Im letzten Jahr wurden 31 Prozent aller Hotelübernachtungen hierzulande über OTAs gebucht.
In ganz Europa legten die Online-Buchungsportale im Untersuchungszeitraum um 50 Prozent zu, während die direkten Kanäle ein Minus von fast zwölf Prozent verzeichneten.
In Deutschland ging der OTA-Anteil erstmals zurück
Die OTA dominieren somit weiterhin den Hotelvertrieb in Deutschland und Europa und behaupten auch im Jahr 2023 ihre Spitzenposition im Distributionsmix der Hotellerie. Europaweit wurden fast 30 Prozent aller Übernachtungen über OTAs gebucht. In Deutschland mussten die Online-Buchungsportale allerdings erstmals seit Beginn der Messung leichte Anteilsverluste hinnehmen: Im Jahr 2021 entfielen noch knapp ein Drittel aller Hotelübernachtungen auf OTAs.
Die drei Hauptakteure auf dem europäischen Markt der Online-Buchungsportale sind nach wie vor Booking, Expedia und HRS mit einem aggregierten Marktanteil von 90 Prozent.
Booking (Booking.com, Agoda) ist bei weitem der einflussreichste Akteur, mit einem Marktanteil innerhalb der Online-Buchungsportale von 71 Prozent. Die Dominanz von Booking ist in den letzten zehn Jahren europaweit kontinuierlich gewachsen, von 60 Prozent im Jahr 2013 auf 71 Prozent im Jahr 2023. In Deutschland lag der Marktanteil bei gut 72 Prozent.
Die Portale von Expedia (Expedia, Hotels.com, eBookers, Orbitz Travel), die während der Pandemie starke Einbußen verkraften mussten, konnten im Jahr 2023 ihre Marktanteile in Europa wieder verbessern und erreichten einen Wert von gut 14 Prozent (2021: 12,5%). In Deutschland waren es 2023 knapp über elf Prozent.
HRS verzeichnete in Europa einen stetigen Rückgang der Marktanteile von fast 17 Prozent im Jahr 2013 auf 4,6 Prozent im Jahr 2023. Der Marktanteil in Deutschland lag 2023 noch bei 10,7 Prozent.
Buchungen über die hoteleigene Webseite gewinnen an Bedeutung
Der Anteil der Übernachtungen, die direkt über die hoteleigene Website in Echtzeit gebucht wurden, lag im Jahr 2023 europaweit bei 13 Prozent, ein Plus von 74 Prozent gegenüber 2013. In Deutschland stieg der Anteil der Buchungen im Jahr 2023 sogar auf 15 Prozent, was ein Plus von 47 Prozent im Vergleich zu 2021 und von 86 Prozent im Vergleich zum Jahr 2013 bedeutet.
Kettenhotels steigern Buchungen über eigene Webseite deutlich
Ein detaillierterer Blick in die Daten für Deutschland zeigt, dass die Individualhotellerie ihren Anteil an den Online-Direktbuchungen im Vergleich zum Jahr 2021 um 27 Prozent steigern konnte. Die Individualhotels meldeten 2021 einen Anteil von neun Prozent der Übernachtungen, die in Echtzeit über eine Internet Booking Engine (IBE) auf der Hotelwebsite gebucht wurden. Im Jahr 2023 lag dieser Anteil bei gut elf Prozent. Die kettengebundenen Hotels in Deutschland verbuchten 2021 insgesamt zwölf Prozent der Übernachtungen über die eigene Website. Im Jahr 2023 lag der Anteil bei gut 19 Prozent, so dass hier sogar ein Plus von 62 Prozent gemessen werden konnte.
Auch die E-Mail-Buchungen legten zu
Auch Buchungen über die klassische E-Mail bleiben ein wichtiger Kanal für die direkte Buchung im Hotel. Der Anteil stieg in Deutschland von 17 Prozent im Jahr 2021 auf 23 Prozent im Jahr 2023 um mehr als 30 Prozent. In Europa lag der Anteil bei fast 16 Prozent.
Buchungen via Telefon gingen zurück
Der Anteil der telefonischen Buchungen in Deutschland, der während der Corona-Pandemie auf einen Anteil von 21 Prozent angestiegen war, sank im Jahr 2023 deutlich auf knapp 14 Prozent.
Die Bedeutung der Touristik-Partner bleibt gleich
Der Verkauf über klassische touristische Partner, wie Reisebüros, Reiseveranstalter und Wholesaler blieb in Deutschland mit 3,4 Prozent im Jahr 2023 nahezu konstant (2021: 3,3%). Europaweit lag der Anteil mit gut elf Prozent deutlich höher.
Auf der Website des Hotelverbands Deutschland (IHA) gibt es weiterführende Links zu Kurz- und Langfassungen der Hotrec-Studie.