Münchner Koenigshof zielt auf Topmanager und Gäste vom Golf
Es ist nicht einfach, aus der beeindruckenden Galerie Münchner Luxushotels herauszuragen. Der neue Koenigshof hat das geschafft. Beim einzigen Mitglied von Marriotts Luxury Collection in Deutschland passen Lage, Design, Exklusivität und F&B-Konzept zusammen. Jörg Frehse, Vorstandssprecher und Mitgründer des Betreibers MHP, erzählt, wie der Start verlief.
Der letztendlich anvisierte Starttermin am 14. Juni, zeitgleich mit dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM in München, hat geklappt. Man wollte nicht gleich alle 57 Zimmer und 49 Suiten mit Gästen füllen, sondern begnügte sich mit 38 davon, erzählt Jörg Frehse. Zum Start brauche das Team die Möglichkeit sich einzuspielen bis die angestrebte Servicefähigkeit erreicht ist, erklärt der Manager.
Sukzessive werde jetzt die Kapazität hochgefahren, bis gegen Mitte August, passend zu den großen Konzerten von Adele und Coldplay, 100 Prozent erreicht seien. Auch wenn der Großteil der Fans sich den Koenigshof nicht leisten kann, so ziehen die Gigs der Stars noch genügend Menschen an, die bereit sind, für die Übernachtung in München tief in die Tasche zu greifen. Die Raten für ein Doppelzimmer beginnen bei 480 Euro.
Präsidentensuite im August erstmals belegt
"Wir sind happy mit dem Start", sagt ein sichtlich zufriedener Frehse, nachdem das Haus jetzt seit sieben Wochen Gäste empfängt. Natürlich laufe zu Beginn noch nicht alles zu 100 Prozent rund und es werde im laufenden Betrieb nachjustiert. Doch das sei alles im Rahmen des Üblichen, so Frehse. Die 250 Quadratmeter große Präsidentensuite wurde bisher noch nicht belegt. Die Premiere soll aber noch im August erfolgen.
Zielgruppe des Koenigshof ist ein luxusaffiner Gästemix aus Leisure- und Businessgästen aus dem In- und Ausland, sagt Frehse. Er meint damit beispielsweise Gäste von DAX-Konzernen und insbesondere Reisende aus dem Nahen Osten.
Der Koenigshof profitiert davon, dass für die zahlungskräftige Klientel München, neben Paris und London, in die Top-Riege von Europas Städtereisezielen aufgerückt ist. Die Hotelraten in der Landeshauptstadt hätten aber noch nicht das Niveau der beiden anderen Städte erreicht hätten, ergänzt Frehse. In London und Paris könne eine Übernachtung auf ähnlichem Niveau wie im Koenigshof schnell mal die 1.000-Euro-Schwelle überschreiten.
Koenigshof will für das Besondere stehen
Der Neubau im Herzen der Stadt am Münchner Stachus bildet einen reizvollen Kontrast zum benachbarten neobarocken Justizpalast. Das Hotelgebäude wurde von dem spanischen Architektenbüros Nieto Sobejano entworfen und wirkt durch die kubistischen Elemente mit dem spektakulären Spalt in der Mitte elegant und kühl, wobei das Material und die Farbe der Fassade auch eine gewisse Wärme ausstrahlen.
Ein Highlight des Koenigshofs ist die Dachterrasse mit Bar, die einen Blick über München bis hin zur Zugspitze bietet. Ein Novum in der Münchner Gastroszene sei das Restaurant Greta Oto, berichtet Frehse. Es bietet unter Leitung des peruanischen Kochs Michael Cánepa südamerikanische Küche mit Spezialitäten aus dem Amazonasgebiet. Mit dem F&B-Konzept wolle man sich von üblichen Hotel-Restaurants abheben und neben den Hotelgästen ausdrücklich auch das Münchner Publikum ansprechen, betont Frehse.
Frank Winter