Hotel-Software Avanera gewinnt Travel Start-up Award 2023
Das junge Unternehmen Avanera hat mit einer neu entwickelten Software, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in allen Bereichen eines Hotels vereint und messbar gemacht, den Titel als Travel Start-up 2023 gewonnen. Die Firmengründer Justus Schimmöller (links) und Max Dörres (rechts) nahmen den Award des Travel Industry Clubs entgegen.
Die Avanera-Software unterstützt das Hotel während des gesamten Prozesses, von der Status-quo-Bestimmung und Analyse bis hin zur Durchführung hotelspezifischer Maßnahmen. Sie bietet außerdem die Möglichkeit, alle relevanten Daten an einem Ort übersichtlich und strukturiert zur Verfügung zu haben.
Die Idee kam Gründer Justus Schimmöller während seines dualen Studiums in der Hotellerie. Als BA-Student war er bei Steigenberger tätig und beschäftigte sich dort bereits eingehend mit dem Thema Nachhaltigkeit. Allerdings, so seine Feststellung: Es gab zwar an vielen Stellen Lösungsansätze für mehr Nachhaltigkeit – jedoch nie so aufbereitet, dass sie dort gezielt ankamen, wo sie eigentlich benötigt werden.
Gemeinsam mit den Co-Gründern Max Dörres und Jakob Niemeyer erfolgte im Februar 2021 die Firmengründung von Avanera mit der klaren Mission: Hotels einen einfachen Zugang zu datengestützter Nachhaltigkeit mit bestmöglicher User Experience zu bieten.
Zehn Hotels konnten bislang als Pilotkunden gewonnen werden
"In unzähligen Gesprächen mit Menschen aus der Hotellerie haben wir dann einen konkreten Plan entwickelt", so Schimmöller. "Sustainability as a Software – und zwar so, dass es echte und messbare Veränderungen gibt." Finanzielle Starthilfe gab es durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Exist-Stipendium) und den Freistaat Bayern. Mit diesen Mitteln konnte die Software zur Marktreife entwickelt werden.
Bis heute konnten rund zehn Hotels als Pilotkunden überzeugt werden. Nach einem Onboarding-Termin wird die Software freigeschaltet und schon können sämtliche Verbräuche der wichtigsten Energiequellen wie Strom, Heizung und Wasser kleinteilig ausgewertet werden. Dabei muss nicht in die Gebäudesteuerung eingegriffen werden. "Unsere Software zeigt dann sehr granular und differenziert, wo die Verbräuche zustande kommen. Im nächsten Schritt simulieren wir dann, mit welchen Maßnahmen Einsparungen möglich sind und berechnen auch direkt, wie hoch der Einspareffekt ist", erklärt Schimmöller.
So rechtfertigen sich dann auch die jährlichen Software-Kosten zwischen rund 2.500,- und 5.000,- Euro pro Hotel, je nach Größe, zuzüglich einer Onboarding-Gebühr. "Unsere derzeitigen Kunden verzeichnen nach Umsetzung der Empfehlungen eine jährliche Einsparung zwischen 20.000,- und 35.000,- Euro", berichtet Schimmöller.
Im kommenden Jahr möchten die Gründer, nach einer Finanzierungsrunde im Frühjahr, eine spezielle Lösung auch für die Ketten-Hotellerie ausarbeiten. "Unser Angebot zielt derzeit auf Einzel-Hotels. Aber gerade bei der Ketten-Hotellerie sehen wir ein riesiges Potenzial für unser Angebot."
Pascal Brückmann