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27. März 2024 | 21:35 Uhr
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Gastgewerbe muss Umgang mit Cannabis-Rauchern noch regeln

Nach der gesetzlichen Freigabe von Cannabis-Konsum in Deutschland zum 1. April stellt sich in vielen Restaurants und Hotels mit gastronomischen Außenflächen die Frage, ob das Kiffen dort erlaubt oder im Rahmen des Hausrechts verboten wird. Hotel vor9 hat sich umgehört.

Haschisch Joint Rauchen

Der Joint dürfte schon bald in der Öffentlichkeit sichtbar werden 

Sofern der Biergarten oder die Terrasse sich nicht in der Nähe von Spielplätzen oder Schulen befindet, dürften Cannabis-Raucher prinzipiell auf die Idee kommen, künftig ihren besonders stark riechenden Glimmstengel in den Freiluftflächen von Hotels oder Restaurants anzuzünden. 

Ob das anderen Gästen passt, dürfte dabei erst einmal auf einem anderen Blatt stehen. Vor diesem Hintergrund sind Hoteliers mit entsprechender Außenfläche gut beraten, hier eine zügige Lösung zu finden. Im Rahmen des Hausrechts haben sie grundsätzlich die Möglichkeit, das Rauchen, nicht aber das Kiffen zu gestatten. Oder aber es erfolgt keine Regelung und man überlässt es einfach der gegenseitigen Rücksichtname der Gäste.

Die wenigsten Hotels und Restaurants, so das Ergebnis eines Rundrufs der Redaktion von Hotel vor9, haben sich aber überhaupt schon Gedanken zu einer künftigen Regelung gemacht, dabei greift die neue Freizügigkeit für Kiffer bereits am kommenden Osterwochenende.

Im Relaxa Hotel sind die Raucherzimmer immer gut gebucht

Selbst das Relaxa Hotel Berlin, welches auf seiner Webseite damit wirbt, "ein Herz für Raucher zu haben" und noch immer Hotelzimmer für Raucher anbietet, gibt sich auf Anfrage der Redaktion etwas ratlos. "Wir wissen noch gar nicht, was wir machen." Die regulären Raucherzimmer jedenfalls würden sehr gut laufen, insgesamt zehn Hotelzimmer stehen im Relaxa Hotel für Raucher zur Verfügung. "Wir haben viele Stammgäste, die kommen seit vielen Jahren nur wegen dieser Möglichkeit zu uns", heißt es.

Anders die Situation bei Best Western. Laut Einschätzung von Pressesprecherin Anke Cimbal dürfte es mutmaßlich keine Raucherzimmer mehr bei der Hotelgruppe geben. In Bezug auf Cannabis schätzt Cimbal die Situation wie folgt ein: "Ob und welche Rauchwaren (Zigaretten, Verdampfer, Zigarren, Pfeife, Cannabis) aber in den Außenbereichen der Hotels konsumiert werden dürfen, hängt sicherlich auch davon ab, ob und inwieweit sich andere Gäste gestört oder beeinträchtigt fühlen könnten". Grundsätzlich aber könne die Hotelleitung schon heute das Rauchen mit (geruchs-)starker Rauchentwicklung wie bei Zigarren oder Pfeifen untersagen, wenn es andere Gäste stört.

Radisson will die Wünsche der Gäste berücksichtigen

Auch bei den Leonardo Hotels gibt es noch keine Entscheidung, ob und wie das Thema Cannabis künftig geregelt werden könnte. Nur so viel kann Marion Schön, Director Communication & Marketing, berichten: "In den Leonardo Hotels gibt es keine Raucherzimmer mehr, und die Terrassenregelung ist hotelindividuell". 

Simon Riegler-Kern, Sprecher der Radisson Hotels erläutert den Stand der Dinge wie folgt: "Was Marihuana betrifft, so werden wir uns anschauen, welche Auswirkungen das auf die Operations haben wird und entsprechend entscheiden, im Rahmen aller gesetzlichen Vorgaben und auch im Hinblick auf die Wünsche unserer Gäste." Unabhängig davon seien alle deutschen Hotels der Radisson-Gruppe Nichtraucherhotels, Raucherzimmer gibt es entsprechend keine mehr. Auf den Außenterrassen, wo vorhanden, sei das Rauchen aber erlaubt. 

Einzig die H-Hotels haben bezüglich des Konsums von Cannabis wenige Tage vor Einführung der neuen Freizügigkeit eine klare Informationspolitik. Aus Berlin heißt es von Pressesprecherin Tina Birke: "Das Rauchen von Cannabis ist gesetzlich gestattet, somit können wir es in unseren Raucherbereichen draußen nicht verbieten." Raucherzimmer für die Übernachtungsgäste gibt es bei den H-Hotels hingegen auch nicht mehr.

Pascal Brückmann

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