Winterbilanz im Alpenraum mit Euphorie und dann Ernüchterung
Die Wintersaison 2024/25 im Alpenraum war insgesamt positiv, mit einer leicht gestiegenen Auslastung und einer stärkeren Preisdurchsetzung im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem Dezember und Januar waren von starker Nachfrage geprägt, während die Entwicklung im Februar und März spürbar abflachte, berichtet die Unternehmensberatung Kohl & Partner.

iStock/FamVeld
Der Winter 2024/25 brachte eine durchwachsene Bilanz für die Hoteliers in den Alpen
Thomas Steiner, Managing Partner von Kohl & Partner, hat in Zusammenarbeit mit Rate Board, einem Anbieter von Revenue Management-Systemen im Alpenraum, einen Faktencheck zur Wintersaison 2024/2025 durchgeführt. Die Analyse basiert auf Daten von 500 Hotelbetrieben im Alpenraum.
Dezember und Januar als saisonale Highlights
Die ersten beiden Monate der Saison wiesen eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage auf, was zu einer ausgezeichneten Auslastung und einer positiven Preisentwicklung führte. Besonders Dezember und Januar verzeichneten hohe Buchungszahlen und eine starke Preisdurchsetzung: Die Auslastung stieg im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,5 Prozent und die durchschnittliche Tagesrate wuchs um sieben Prozent. Diese Monate stärkten die Euphorie und schürten die Erwartungen an einen außergewöhnlichen Winter.
Februar und März unter den Erwartungen
Ab Februar und März zeigte sich eine Marktentwicklung mit weniger Dynamik. Die Nachfrage stabilisierte sich, und die starke Entwicklung der ersten Winterhälfte konnte nicht aufrechterhalten werden. Die Auslastung lag im Februar bei 71 Prozent, was nur einen leichten Rückgang von einem Prozent zum Vorjahr darstellt. Die Durchschnittsrate stieg um 3,8 Prozent auf 350 Euro, was durch die Verschiebung der Hauptferienzeiten auf Anfang März bedingt war.
Trotz dieser Verschiebung konnte im März die Nachfrage nicht in gleichem Maße wie erwartet aufrechterhalten werden. Nach den Ferienzeiten brach die Nachfrage deutlich ein. Die Auslastung ging auf 60 Prozent zurück, ein Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Rate stieg jedoch um 4,5 Prozent, was weiterhin einen erfolgreichen Preisauftrieb trotz der rückläufigen Nachfrage zeigt. Die Preisdurchsetzung außerhalb der Hauptferienzeiten im März war jedoch eher dürftig, da die Nachfrage in den verbleibenden Wochen spürbar schwächer ausfiel.