Tägliche News für die Hotellerie

17. März 2023 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Wie passen die Michel-Hotels zu Achat, Herr von Bodman?

Die Achat-Gruppe hat jüngst 13 Hotels der Michel-Gruppe gepachtet und wird sie weiter betreiben. Philipp von Bodman (Foto), CEO der Achat-Gruppe, erklärt im Interview mit Hotel vor9 die Beweggründe für diesen Deal – und was mit den Michel-Mitarbeitern passiert.

Achat Philipp von Bodmand Foto Achat Hotels

Achat-Chef Philipp von Bodman ist vom Deal mit Michel-Hotels überzeugt

Die Achat- und Loginn-Hotels besitzen in der Regel ein gediegenes und trendiges Design, die der Michel-Gruppe kommen eher zweckmäßig bis heimelig daher. Wie passen die Michel-Hotels in Ihr Portfolio?

Generell haben wir versucht, bei unseren Marken Achat und Loginn eine eigene und einheitliche Formensprache zu nutzen, die den Bedürfnissen unserer Gäste folgt. Einfach, um weiter am Markt bestehen zu können und attraktiv zu sein. Loginn-Hotels sind in der Regel Neubauten oder Conversion-Objekte, da können wir sehr früh und direkt Einfluss auf Zimmergröße, Public Areas, Formensprache und Design nehmen. Achat-Hotels sind sehr vielseitig und unterschiedlich und wir versuchen in jedem Hotel, die Eigenart der Bestandsimmobilien zu erhalten, auch den jeweils lokalen Touch, ob in Stuttgart, in der Lüneburger Heide oder im Bayerischen Wald. Michel-Hotels haben in der Tat eine andere Designstruktur, welche wir jedoch gut ins Portfolio integrieren können.

Welche Vorzüge haben denn den Ausschlag für die Michel-Hotels gegeben?

Die geographische Ausrichtung und deren Segmentierung sowohl im Bereich Corporate passen hervorragend zu unseren bisherigen 36 Häusern. Die neuen Standorte erweitern unser Angebot für unsere Gäste, neben Full-Service Hotels in absolut zentraler Lage, wie in Braunschweig und Landshut, gibt es auch einige wirklich schöne Leisure-Destinationen wie die Lüneburger Heide oder die Eifel. Durch diese Mischung können wir nochmal mehr unser Angebot erweitern, verschiedene Segmente ansprechen und somit unser Gäste-Klientel verbreitern.

Sie haben sich lange auf den Expansionskurs vorbereitet. Was musste konkret getan werden?

Begonnen haben wir schon 2019, indem wir ein komplettes Rebranding unserer Marken Achat und Loginn gemacht haben, das Logo frischer gestaltet haben und unser Unternehmens-Profil gestärkt haben. Unsere Zentrale wurde weiter ausgebaut, mit neuen Strukturen, die strategischen Abteilungen wurden verstärkt und die Digitalisierung vorangetrieben. Im Januar 2020 waren wir fertig und wollten es auf der ITB vorstellen – aber dann kam Corona. In den folgenden Jahren haben wir den Weg stringent weiter verfolgt, kreative Ideen vorbereitet und umgesetzt, um nahtlos dabei sein zu können, wenn der Markt sich wieder normalisiert. Davon profitieren wir jetzt ganz deutlich.

Wer hat die Übernahme der Michel-Hotels eigentlich angestoßen und forciert?

Die Idee entstand in einem gemeinsam Gespräch und es wurde schnell klar, dass Herr Michel sich zukünftig stärker auf die Immobilien-Acquisition fokussieren möchte und nach einer Lösung für den Betrieb der Hotels gesucht hat. Sein Head Office und die Strukturen waren zu klein, um die 13 Hotels im sich veränderten Markt professionell zu betreiben. Er stand also vor der Frage, ob er ein großes Headoffice aufbauen sollte oder die Hotels an jemanden abgibt, der diese Strukturen bereit hat. So kamen wir dann ins Gespräch.

Sie haben angekündigt, alle Michel-Mitarbeiter zu behalten und zu übernehmen. Warum eigentlich?

Die Michel-Hotels sind gut am Markt etabliert und erfolgreich, mit einer guten Auslastung und zahlreichen Möglichkeiten im Veranstaltungsbereich. Und die Mitarbeiter in den Hotels sind gut integriert und haben wertvolle Erfahrung. Da läuft einfach vieles gut – und wir wollen all das, was bisher gut war, weiterführen und mit unseren Erfahrungen und Ideen ergänzen, um gemeinsam noch besser zu werden.

Wie haben Sie die Michel-Mitarbeiter davon überzeugt?

Bevor wir die Übernahme öffentlich gemacht haben, sind wir in alle Michel-Hotels gefahren und haben uns und unsere Pläne vor allen Mitarbeitern vorgestellt. Wir haben ihnen auch vermittelt, dass sie künftig Teil einer noch größeren Familie sind und neue und mehr Karrierechancen bieten.

Was hat die Übernahme denn mit allen Nebengeräuschen gekostet?

Hierauf will ich im Detail nicht eingehen. Aber es ist ein guter Deal für beide Seiten.

Das Interview führte Sven Schneider

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.

Anzeige Reise vor9