Vela Hotels mit viel Rückenwind an der Ostseeküste
Erst seit wenigen Jahren ist Hotelbetreiber Vela Hotels AG an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Doch dank einer prall gefüllten Pipeline der Muttergesellschaft Ventis Holding AG dürfte er schon bald zum bedeutenden Player in der Region aufsteigen. Fünf neue Hotels für 300 Millionen Euro sollen in Kürze entstehen.
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Damit dürfte das Berliner Unternehmen der derzeit größte Tourismusinvestor in Mecklenburg-Vorpommern sein. Der Projektentwickler unterhält eine eigene Sparte für Ferienimmobilien an der Ostsee. Mangels geeigneter Betreiber für die Immobilien wurde mit der Vela-Hotels AG eine eigene Hotelbetriebsgesellschaft gegründet, die bereits für drei Hotels verantwortlich ist.
Die Einheiten in den Hotelimmobilien werden üblicherweise als Apartments konzipiert und an Privateigentümer zur Kapitalanlage mit einem partiellen Nutzungsrecht vermarktet. Die Berliner starteten 2022 mit dem umgebauten "Loev" auf der Insel Rügen ins Hotelgeschäft. Im vergangenen Jahr wurde dann in Ahlbeck auf Usedom das neue Luxus-Hotel "The Breeze" mit 127 Apartments eröffnet. Zudem wird das bereits im Firmenbesitz befindliche ehemalige Travel Charme Hotel Bernstein in Prerow an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern derzeit als Whitelabel betrieben. Es soll nach dem Umbau im Jahr 2026 in die Vela-Collection eingegliedert werden.
Sellin: Luxus-Apartments am Hochufer
Das neue Leuchtturmprojekt dürfte aber das künftige Kurhaus in Sellin auf Rügen sein, das momentan nach dem Abriss des alten Travel Charme Hotels oberhalb der berühmten Seebrücke errichtet wird. Es soll im Spätherbst 2025 eröffnen. Das neue Kurhaus wird 108 Luxus-Apartments am Selliner Hochufer umfassen, ergänzt durch einen großen Wellnessbereich, ein Restaurant und Geschäfte. Es werden etwa 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Für das Kurhaus allein investiert die Holding 66 Millionen Euro.
Neben dem Kurhaus in Sellin plant Ventis ein neues Hotel in Boltenhagen (Nordwestmecklenburg) mit 137 Wohneinheiten. Der Baustart hier ist für 2025 vorgesehen, das Baurecht bereits gesichert. Eine weitere kleinere Apartment-Anlage mit 15 Wohnungen wird derzeit neben dem Selliner Kurhaus gebaut. Zudem ist ein weiteres Projekt auf Rügen in Göhren mit 48 Apartments für das Jahr 2026 geplant. Und zu guter Letzt verfügt Ventis über den baurechtlichen Zuschlag für ein neues Hotel auf der Stralsunder Hafeninsel, welches jedoch nachrangig realisiert werden soll, um eine schrittweise Umsetzung sämtlicher Projekte zu gewährleisten.
Vela Hotels als Betreiber der neuen Hotels
Alexander Doerr, Geschäftsführer der Vela Hotels AG, erklärt im Gespräch mit Hotel vor9 den strategischen Ansatz: "Es geht nicht darum, Wohnungen zu verkaufen. Auch wenn unsere Einheiten Apartments sind und juristisch gesehen einzelne Eigentümer haben, fühlt sich alles andere an wie ein Hotel und ist auch ein Hotelbetrieb. Schließlich betreiben wir die Hotels, Restaurants und die Wellness-Bereiche selbst." Organisatorisch pachtet Vela die Einheiten wahlweise von den Eigentümern oder schließt mit ihnen einen Vermietungs-Vermittlungsvertrag, erläutert Doerr.
Betreut und gesteuert werden die Betriebe von einem zentralen Team mit 14 Mitarbeitern in Berlin. In den derzeit drei Hotels sind rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Mit den beiden Neueröffnungen in Sellin und Boltenhagen würden noch einmal rund 100 neue Mitarbeiter dazukommen, schätzt Doerr. Vela selbst wolle man nicht offensiv als Dachmarke positionieren. "Unsere Häuser sind zu unterschiedlich und haben ihre eigene Strahlkraft", ist Doerr überzeugt.
Perspektivisch auch weitere Ferienregionen ins Visier nehmen
Mit der derzeitigen Marktsituation ist er nicht unzufrieden, jedoch habe das lange nicht sommerliche Wetter viele Kurzfristbuchungen verhindert. Zudem würden die Raten auch nicht unbedingt in den Himmel wachsen. "Trotzdem sind wir mit unserer Positionierung sehr zufrieden. Die Ferienorte an der deutschen Ostsee hätten sich als Ganzjahresdestinationen etabliert und davon profitieren wir", so Doerr.
Perspektivisch könnte er sich daher weiteres Wachstum mit weiteren Vela Hotels an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste oder an der Nordsee sehr gut vorstellen. "Und auch die Ferienregionen wie der Harz, die Mecklenburgische Seenplatte oder der Spreewald versprechen noch Potenzial", ist er überzeugt. Zudem seien die Vela-Hotels auch unabhängig von der Projektgesellschaft Ventis als Betreiber für Hotels mit anderen Eigentümerstrukturen gut aufgestellt.
Pascal Brückmann