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26. Juni 2024 | 14:37 Uhr
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Sören Hartmann: Vom Dertour-CEO zum Hotelier

Sören Hartmann (Foto), der ehemalige CEO der DER Touristik Group und amtierender Präsident des BTW, startet noch einmal als Unternehmer durch. Gemeinsam mit Geschäftspartnern hat er die Hotelgesellschaft The G Hotel Collection gegründet und betreibt nun in der ersten Saison zwei Hotels in Griechenland. Wie geht es ihm damit?

Hartmann Sören

Sören Hartmann ist nun Gesellschafter der griechischen Hotelgesellschaft The G Hotel Collection

Nach seinem Ausscheiden aus der DER Touristik Ende 2022 gründete er 2023 gemeinsam mit Ferid Nasr und Jannis Papadakis die Gesellschaft mit dem Zweck, Ferienhotels in Griechenland zu erwerben und zu betreiben. Zum Start kauften die Unternehmer zwei Anlagen in bester Strandlage für geschätzte 97 Millionen Euro. Das Roda Beach Resort & Spa, das sich im Norden der Insel Korfu befindet, umfasst 520 Zimmer und liegt auf einem beeindruckenden 100.000 Quadratmeter großen Waldgrundstück. Das Serita Beach Hotel in Anissaras, einem Ortsteil von Chersonissos auf Kreta, bietet 276 Zimmer. 

Doch warum eigentlich dieser Schritt? Hartmann dürfte nach seiner erfolgreichen Karriere als Robinson-Chef, Mitglied im Vorstand der TUI Deutschland und schließlich CEO der damaligen Rewe-Touristik nicht mehr auf ein laufendes Einkommen angewiesen sein. "Ich habe einfach sehr gerne Kontakt mit Menschen und bin auch sehr gerne Gastgeber", erklärt Hartmann seine Motivation. 

Zurück zu den Wurzeln, zurück ins Hotel

Seine erste berufliche Station war ein neunmonatiger Einsatz in einem Hotel in London, eher er seine Ausbildung und dann seine Karriere in der Touristik begann. "Ich bin über den Verlauf meiner beruflichen Entwicklung extrem dankbar, doch natürlich hatte ich mich in den letzten Führungspositionen zwangsläufig von der operativen Ebene entfernt. Mich reizt es extrem, jetzt wieder zum Ursprung meiner Karriere zurückzukehren und gleichzeitig als Unternehmer die Verantwortung für mein Geschäft und meine Investitionen selbst zu tragen", führt Hartmann aus. 

"Der direkte Kontakt zu den Kunden und das Ziel, ihnen einen schönen Urlaub zu ermöglichen, hat mir immer sehr viel bedeutet", so Hartmann. Zudem sei die Arbeit im Hotelbetrieb unglaublich vielfältig und spannend. "Es ist ein riesiges Puzzle. Es geht um Finanzierung, Bau, Projektplanung, Vertrieb, Marketing, Gastronomie, Gästezufriedenheit und die richtige Steuerung und Weiterentwicklung des Personals." 

Derzeit ist Hartmann für das Roda Beach Resort & Spa auf Korfu verantwortlich und mindestens eine Woche pro Monat vor Ort. Und der bekannte Touristiker kann nun all seine Erfahrungen aus den Besuchen und Innenansichten hunderter Ferienhotels einbringen. "Mir geht es primär darum, die Qualität unserer Anlage zu erhöhen und die Abläufe zu optimieren. Und natürlich auch bestehende oder akute Probleme ganz konkret zu lösen." 

Der Fokus liegt auf Griechenland und die Ferienhotellerie

Für den kommenden Winter sind zudem umfangreiche Renovierungsarbeiten geplant, die Hartmann jetzt mit dem Architekten und seinem Team vorbereitet. Die laufende Saison sei bereits mehr als zufriedenstellend. "Die Buchungen sind sehr gut. Für dieses Jahr werden wir unsere finanziellen Ziele voraussichtlich übertreffen. Zudem haben wir die Operations an vielen Stellen schon verbessert und die Gästezufriedenheit geht nach oben", zieht Hartmann ein positives Zwischenfazit.

Das Investment und das Engagement von seinen Partnern und ihm sei nicht auf kurzfristigen Profit ausgelegt. "Wir planen, die Gruppe weiter auszubauen. Wenn sich gute Gelegenheiten bieten, können wir uns den Erwerb weiterer Objekte vorstellen", erklärt Hartmann. Der Fokus würde dabei ausschließlich auf Griechenland und auf die Ferienhotellerie liegen. Etwa 90 Prozent der Zimmer der G Hotel Collection werden derzeit bei Pauschalreiseveranstaltern abgesetzt. 

Hartmann wirkt zufrieden, ja glücklich. Sicher, er hat sich finanziell stark in die neue Unternehmung eingebracht. Doch schlaflose Nächte hat er deswegen nicht. "Es ist verrückt. Aber die Sorgen nehmen ab, umso mehr Du selber investierst. Ich muss meine Entscheidungen und die Versprechungen anders als im Konzern nur vor mir selbst und meinen Partnern rechtfertigen. Wir können schnell entscheiden und vertrauen und ergänzen uns gegenseitig uneingeschränkt. Keine Frage: Für mich ist das jetzt das perfekte Match."

Pascal Brückmann

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