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26. Oktober 2022 | 07:00 Uhr
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Neuer Blick auf die "Gast-Branche" macht sie groß

Die Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie gehört nach ihrer Brutto-Wertschöpfung (355,3 Milliarden Euro) und den Beschäftigten (4,1 Millionen) zu den Top-3-Branchen in Deutschland. So lautet das zentrale Ergebnis der Studie "Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt" des Fraunhofer-Instituts im Auftrag der Tourismus-Denkfabrik Union der Wirtschaft (UDW).

Marcel Klinge Alexander Aisenbrey UDW Vanessa Borkmann Fraunhofer Foto Denkfabrik UdW

Vanessa Borkmann (Mitte) vom Fraunhofer-Institut präsentierte gemeinsam mit den Denkfabrik-Vorständen Alexander Aisenbrey (rechts) und Dr. Marcel Klinge (links) die Studie "Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt"

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Die Studie präsentiert mit der 360°-Gastwelt ein neues Verständnis von "Gastlichkeit" als Serviceprodukt und zeigt den Weg für eine Weiterentwicklung einer bislang stark fragmentierten Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie (Hersteller, Händler, Zulieferer) zu einem vernetzten Business Ecosystem auf. Die Kernklientel, und damit Zielgruppe der Wortschöpfungsbetrachtung, umfasst Touristen, Geschäftsreisende, aber auch die lokale Bevölkerung.

"Wenn wir bislang über Gastlichkeit gesprochen haben, standen Reisende im Fokus. Gastlichkeit findet aber tagtäglich im Leben von uns allen statt – ob auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker oder im Coffeeshop, bei Events und Messen, in der Kantine zum Mittagessen, in neuen Coworking-Spaces oder Freizeitsparks, bei der Schul- und Krankenhausverpflegung, im Reisebüro oder eben in Hotels oder der klassischen Gastro", sagt UDW-Vorstand Marcel Klinge. 12 bis 15 Prozent der gesamten Lebenszeit verbringe jede Person durchschnittlich in der Gastwelt und damit jede achte Minute, so die Studie. "Gastlichkeit ist also keine Sache, die man zwei bis drei Mal im Jahr im Urlaub erfährt, sondern ein zentraler Eckpfeiler unseres täglichen Lebens und gesellschaftlichen Miteinanders. Ohne Gastlichkeit würde unserem Land ein wichtiger sozialer Stabilitätsanker fehlen", so Klinge.

Das Forschungsteam kommt in seiner Untersuchung zu dem Schluss, dass das bisherige Konzept der Tourismuswirtschaft keine ganzheitliche Perspektive auf Gastlichkeit einnehme. Die Studie präsentiert vor diesem Hintergrund ein neues, leistungsfähiges Modell, mit dem Ziel, ein gemeinsames Business Ecosystem zu entwickeln. »Für ein positives Gastlichkeitserlebnis sind unglaublich viele Akteure beteiligt, mehr, als wir im Alltag wahrnehmen. Ohne eine funktionierende Wäscherei oder leistungsstarke Food-Produzenten können Hotels und Restaurants nicht arbeiten. Für Kartenzahlungen sind Finanzdienstleister nötig, für Reisen Mobilätsunternehmen und leistungsstarke IT-Systeme, für die Krankenhausverpflegung regionale Caterer. Schon diese Beispiele zeigen, wie weit verzweigt und komplex die Wertschöpfungsnetzwerke der 360° Gastwelt in der Realität sind. Daher ist eine ganzheitlichere Betrachtung, also ein neues Big Picture, überfällig«, erklärt Denkfabrik-Vorstand Aisenbrey.

Neben dieser qualitativen Betrachtung präsentieren die Autoren auch neue Kennziffern zur 360°-Gastwelt. Durch den erweiterten Blick auf das System summiert die Studie bei den Beschäftigungszahlen 4,1 Mio. Erwerbstätige (direkt und indirekt), was einem Anteil von neun Prozent aller Beschäftigten entspricht. Die Berechnungen liegen rund 35 Prozent über den bisherigen Zahlen von rund drei Millionen Erwerbstätigen. "Mit unserer neuen Gastwelt-Perspektive nähern wir uns mehr und mehr einem realistischen Bild an – und das konservativ berechnet. Denn das World Travel and Tourism Council (WTTC), dessen Zahlen ebenfalls in der Studie zu finden sind und deren Daten auch von der Bundesregierung genutzt werden, geht sogar von 5,9 Mio. Beschäftigten aus (direkt und indirekt). So oder so, beim Multi-Akteursnetzwerk 360°-Gastwelt handelt es sich um einen Bigplayer der deutschen Wirtschaft", fasst Klinge zusammen.

Beeindruckend sind auch die in der Studie präsentierten Zahlen zur Brutto-Wertschöpfung: Diese beträgt laut aktuellen WTTC-Daten 355,3 Mrd. Euro. Damit liegt der Tourismus nach der Automobilindustrie und noch vor dem Maschinenbau und Einzelhandel auf Platz 2.

Das Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO stellt die Studie als kostenlosen Download zur Verfügung.

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