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10. November 2023 | 22:12 Uhr
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Längst nicht alle Hotels für niedrige Mehrwertsteuer

Die Umfrage zur Mehrwertsteuererhöhung hat ein deutliches Stimmungsbild ergeben: 63 Prozent der über 200 Teilnehmer finden, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie bei sieben Prozent bleiben sollte. Bei den Leser-Zuschriften ergibt sich ein anders Bild: Hier sprechen sich die meisten Kommentatoren für die Erhöhung der Mehrwertsteuer aus.

Mehrwertsteuer

Über 200 Leser nahmen an der Abstimmung zu Thema teil. 

Seit Monaten scheint es in der Hotel- und Gastronomiewirtschaft gefühlt nur noch ein Thema zu geben – zumindest wenn man die Verlautbarungen der Verbände hört und liest. Mehrwertsteuer, Mehrwertsteuer, Mehrwertsteuer. Mit aller Macht lehnen sich die Lobbyisten gegen die drohende Erhöhung der Mehrwertsteuer auf. Etwas provokant hatte wir daher gefragt: Ist das Thema wirklich so wichtig oder aufgebauscht?

Offenbar schon. Denn 63 Prozent der Leser, die an der Umfrage teilnahmen, sagten: "Das Thema Kampf gegen die Mehrwertsteuererhöhung hat für mich höchste Priorität!" 16 Prozent hingegen denken, dass der Kampf vergeblich sei. Sie sagen: "Die Mehrwertsteuer wird sowieso wieder angehoben, der Protest bringt nichts." Immerhin 21 Prozent der Umfrageteilnehmer scheinen jedoch nichts mit der Debatte anfangen zu können. Sie entschieden sich für die Antwortmöglichkeit: "Meine Energie investiere ich lieber in andere Themen!

Unterschiedliche Ansichten zum Thema Mehrwertsteuer

Recht vielschichtig kommen die individuellen Kommentare der Leser daher. Die überwiegende Anzahl der Wortmeldungen stellt hier die Sinnhaftigkeit der reduzierten Mehrwertsteuer in Frage. So findet etwa ein Leser: "Die Mehrwertsteuer sollte wieder angehoben werden, da der Förderungsgrund nicht mehr existiert. Dann sinken zwar die aktuellen enormen Gewinne der Gastronomie, aber bei einer ordentlichen Kalkulation bleibt immer noch mehr als genug hängen..."

Oder etwa: "Es war von vorneherein angekündigt, das es eine temporäre Ermäßigung war. Der Staat ist nicht dazu da nicht mehr funktionierende Geschäftsmodelle zu subventionieren. Die Gäste werden mehr bezahlen müssen. Genau wie in vielen anderen Bereichen des Lebens." Auch diese Argument wird genannt: "Die Steuer wurde unter anderem wegen der Abstandsregeln (weniger Plätze im Gastraum) gesenkt. Betriebe, die auf Grund der Steuer vor dem Ende sind, sollten sich ändern oder aufgeben." Ein weiterer Kommentar merkt an: "Es wäre unfair gegenüber anderen Branchen die Mehrwertsteuer in Restaurants bei sieben Prozent zu belassen. Wer Restaurants besucht, kann auch die "normale", 19-prozentige Mehrwertsteuer bezahlen."

Doch natürlich gibt es auch Stimmen pro Mehrwertsteuersenkung: "Es mag sein, dass viele für die Teilnahme an Demos keine Zeit finden und vielleicht eine Demo auch nicht für ein zielführendes Mittel halten. Trotzdem ist es immens wichtig, die sieben Prozent beizubehalten und das sehen sicher fast alle Betroffenen so. Vielleicht sollte man die Antwortmöglichkeiten mal nicht so polarisierend formulieren." Oder etwa: "Gastronomiebetriebe sind ein wichtiger Bestandteil unsere Gesellschaft und müssen gefördert und gestützt werden."

Eine weitere Anmerkung fällt wie folgt aus: "Es ist für viele Hotels sehr wichtig, dass die Erhöhung nicht kommt." Oder aber: "Sollte die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben werden, hätte das fatale Folgen für die Gastronomie und Hotellerie." 

Pragmatisch ist dann die Logik dieser Meinungsäußerung: "Wenn die Mehrwertsteuer wieder angehoben wird, werde ich dies sofort auf die Speisen im Restaurant umlegen."

Pascal Brückmann

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