Kurt Zech – Hotelier aus Leidenschaft
Kurt Zech dirigiert das fünftgrößte Bauunternehmen Deutschlands. Die Zech Group beschäftigt 12.000 Menschen und baut Büro- und Wohngebäuden, Schulen und auch Fußballstadien. Eine Gesellschaft des Unternehmens errichtet und betreibt auch Hotels. Zu diesen hat der Firmenpatriarch eine besonders emotionale Beziehung.
Zum Zech-Hotelimperium gehören unter anderem die Marken Atlantic Hotels und Severin's mit insgesamt mehr als 2.000 Betten. Zech kam zu den Hotels wie die Jungfrau zum Kind. Er hat oft und lange mit einem benachbarten Hotelier in Bremen gesprochen. Dieser hat ihm erklärt, wie das Hotelbusiness läuft. "Und dabei ist mir dann aufgegangen, dass wir das von der Investitionsseite besser können als 80 Prozent der Hoteliers", erzählt Kurt Zech im Interview mit dem Handelsblatt (Abo). Wenn man sich das Portfolio heute anschaut, kann er mit seiner Annahme nicht ganz falsch gelegen haben.
Der Bauch entscheidet mit
Er habe keine Planung, was seine Hotelinvestitionen anbelange. "Wir sind immer nur opportunitätsgetrieben", erklärt Zech. Wenn ihn etwas triggert, will er seine Vorstellung in die Tat umsetzen. "Ja, ich verliere die Nerven, und ich möchte das dann machen", gibt er zu. Doch nicht um jeden Preis, dafür ist der Hanseat dann doch zu viel Kaufmann. Seine persönlichen Vorlieben halten Einzug in seine Hotels. Manches ist herrlich skurril: "Für mich ist zum Beispiel die Schrift auf den Flaschen für Duschgel und Shampoo wichtig", erzählt er. Seine Frau und Mutter rauchen und weil Raucher auch irgendwo hin müssen, diskutiert er bei der Planung des Severin's am Tegernsee über eine Smokers Lounge – auch wenn sie der Innenarchitekt hasst. Ebenso gibt es bei Waschbecken Gesprächsbedarf: "Ich muss etwa immer rumdiskutieren, wenn wir so aufgesetzte Waschbecken haben. Ich finde es besser, wenn die reingefräst sind. Bei den aufgesetzten Waschbecken kippt der Zahnputzbecher doch um."