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Tägliche News für die Hotellerie

7. April 2024 | 11:06 Uhr
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Hotels und Büros nähern sich immer mehr an

Bürobeschäftigte arbeiten europaweit im Schnitt zwei bis drei Tage pro Woche außerhalb des Büros, belegt eine Studie der Beratungsgesellschaft für Immobilien JLL. Corona hat diese Entwicklung vorangetrieben. Der Markt reagiert darauf mit neuen Angeboten. Co-Working-Spaces und Hotels rücken dabei immer näher zusammen, analysieren die Experten von Union Investment.

Symbol Arbeit am Pool Workation Laptop Foto iStock Zoff Photo

Co-Working und Workation beeinflussen das Angebot im Hotelmarkt

Das Ruby Emma Hotel in Amsterdam bietet seinen Gästen 291 Zimmer und im selben Gebäude auf drei Etagen 138 Arbeitsplätze sowie mehrere Meetingräume. Ruby nennt das Konzept Workspaces und hat es bisher an sieben Standorten umgesetzt. "Der Trend geht dahin, dass sich die Nutzungsarten vermischen", sagt Alexander Lackner, Managing Partner der Investment-Plattform Neworld, die an mehreren Gesellschaften für Betreiberimmobilien beteiligt ist. "Die Bedürfnisse der Nutzer verändern sich in der Weise, dass Büro-, Hotel- und auch Wohnimmobilien sich einander angleichen – insbesondere in den Metropolen", so Lackner weiter.

Immer mehr Hotels bieten Coworking-Flächen an

Zwar ist die Kombination von Hotel und großzügigen Büroflächen, wie sie die Ruby-Gruppe unter anderem in Amsterdam realisiert hat, noch die Ausnahme. Doch viele Hotels haben inzwischen in ihre Lobby-Zonen Coworking Spaces integriert, deren Gestaltung mit den Flächen der großen Anbieter von Flexible Workspaces mithalten kann, meint Christian Hunziker von Union Investment. Er führt als Beispiel die Me and All-Hotels von Lindner an. Diese werben mit ihren Hotellobbys, die sie als "Verschmelzung von Check-in, Bar, Lounge und Coworking-Cornern" beschreiben.

Hotel-Lobbys sind nicht immer die passende Lösung

Doch nicht jeder Job lässt sich gut in der Hotellobby mit hohem Geräuschpegel erledigen. "Der digitale Vertrieb von Zeitkontingenten in Workspaces und Hotelzimmern oder Tagungsräumen als temporäres Büro oder Meeting-Raum mit den eigenen vier Wänden steckt noch in den Kinderschuhen", sagt Martin Schaller von Union Investment. "Im Bereich der OTAs (Online Travel Agencies) gibt es hier erste spannende Ansätze wie Byhours.com oder Dayuse.com, die den Vertrieb erleichtern und so die Flächenprofitabilität einer Immobilie steigern können."

Workation verbindet das Ferienhotel mit einem Arbeitsplatz

Auch bei Ferienhotels ist die Annäherung zwischen Hotellerie und Büroarbeitsplätzen zu beobachten. Während der Corona-Pandemie startete der Reiseveranstalter TUI sein Workation-Angebot: An ausgewählten Standorten in Urlaubsregionen bietet man Menschen, die ortsunabhängig arbeiten, besondere Konditionen für längere Aufenthalte. Die wachsende Nachfrage nach Workation führt auch zu ganz neuen Projekten, erkennt Hunziker. So hat in der Müritz, einer Urlaubsregion im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, 2022 der Gutshof Woldzegarten mit einem neuen Konzept eröffnet, das Hotelzimmer mit Restaurant, Wellnessbereich und Coworking-Flächen verbindet. Hinter dem Vorhaben stehen der Berliner Flex-Office-Pionier St. Oberholz und die Projektentwicklungsgesellschaft Copro.

Die Entwicklung führt zu neuen Finanzanlage-Produkten

Ähnliche Gedanken macht sich Alexander Lackner, dessen Gesellschaft Neworld am Unternehmen Avec Eco Retreats beteiligt ist. Dieses sieht laut Lackner eine Kombination von Arbeit und Hospitality vor. "Wir prüfen deshalb in der DACH-Region Standorte mit hohem Erholungswert, an denen jeweils 20 bis 40 Tiny Houses entstehen können", sagt der Neworld-Chef. Er sieht dafür einen großen Markt und ist überzeugt, damit "ein institutionelles Produkt" zu schaffen. Skeptischer in Bezug auf das Potenzial von Workation ist die Hotelberaterin Tina Froböse: Sie vermutet, dass solche Konzepte in Europa allein schon aufgrund der hohen Übernachtungskosten eine Nische bleiben dürften.

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