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24. Oktober 2023 | 07:00 Uhr
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Essener Hotelmarkt nimmt Zwei-Millionen-Marke ins Visier

Der Essener Hotelmarkt ist sehr speziell. Er hängt fast ausschließlich am Business-Geschäft und hat im Schnitt nur eine magere Auslastung von 40 Prozent. Gleichzeitig konnte aber das Angebot an Betten durch die Ansiedlung vieler Ketten-Betriebe verdoppelt werden, ohne dass sich dadurch die Auslastung verschlechtert hätte.

Deutschland Essen Stadtgarten

Der Essener Hotelmarkt lebt überwiegend von den Business-Gästen. Dabei hat die Ruhrgebietsstadt ihren Freizeitwert zuletzt enorm gesteigert

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Der Essener Hotelmarkt zeigt sich in diesem Jahr besonders robust und mit einem deutlichen Aufwärtstrend gegenüber der Vergangenheit. Während die Zahl der Übernachtungen im August deutschlandweit gesunken ist, darf sich die Ruhrstadt im Vergleich zum August 2019 über 21,3 Prozent mehr Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland freuen. Schaut man auf die Ankünfte des bisherigen Jahres im Vergleich zu 2019, ist Essen im Vergleich der Großstädte in NRW sogar einsamer Spitzenreiter. Von Januar bis August kamen 583.577 Menschen in die Stadt, das macht ein Plus von 10 Prozent. Zum Vergleich: Düsseldorf (-2,3%), Köln (+0,1%), Dortmund (+2,8%).

Richard Röhrhoff

Richard Röhrhoff (Foto), der als Geschäftsführer der Essen Marketing für die touristische Entwicklung der Ruhrgebietsstadt verantwortlich ist, zeigt sich sehr erfreut über den Aufwärtstrend. "Ich gehe davon aus, dass wir für das Jahr 2023 über das Vor-Corona-Jahr kommen werden und damit mehr als 1,7 Millionen Übernachtungen erzielen", prognostiziert Röhrhoff. Das Ergebnis sei auch die Bestätigung der eigenen Arbeit. Dazu zählen unter anderem die touristische Werbung, attraktive Großveranstaltungen sowie eine erfolgreiche Netzwerkarbeit. Neben dem wachsenden Freizeittourismus sorgt allerdings auch das wieder erstarkte Messegeschäft für die positiven Zahlen.

So bald wie möglich will Röhrhoff nun die 2-Millionen-Marke ins Visier nehmen. "Wir sind immer noch eine Wachstumsmarkt, das liegt auch an vielen Besonderheiten unseres Hotel-Portfolios." In der Stadt hatte sich die Bettenkapazität von der Jahrtausendwende bis zum Jahr 2010 nahezu verdoppelt. Inzwischen bietet der Essener Markt rund 12.000 Betten. Treiber der Entwicklung war insbesondere die Kettenhotellerie, die sich vorzugsweise mit Häusern im Vier-Sterne-Business-Segment in der Stadt angesiedelt hat. Angetrieben durch billiges Geld entstanden zudem sehr viele Neubauten.

Dabei gab es lange Zeit so gut wie kein Leisure-Geschäft. Erst mit der Vergabe zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2010 rückte Essen überhaupt auf die touristische Landkarte. Inzwischen liegt der Anteil der Freizeitgäste bei gut 15 Prozent, damit bleibt Essen nach wie vor primär ein klassischer Business-Hotel-Markt.

Verdoppelung des Angebots führte nicht zu Rückgang bei der Auslastung

Röhrhoff gesteht, dass dieser bei mittlerer Auslastung eher schwach auf der Brust sei. Schließlich liegt diese in der Ruhrstadt nur bei circa 40 Prozent. Röhrhoff fügt aber an, dass diese Auslastung trotz der Verdoppelung des Angebotes nicht zurückgegangen sei. "Essen ist ein sehr spezieller Markt, den man sehr differenziert betrachten muss. Wir haben teilweise extrem starke Phasen zu Messezeiten, bei bestimmten Mice-Events oder großen Einzelveranstaltungen wie Konzerten in der Arena auf Schalke."

"Beim Taylor Swift Konzert waren unsere Betten nach drei Stunden komplett weg. Komplett“, erinnert sich Röhrhoff. Selbstredend, dass dann die Raten sprunghaft und auf ein sehr auskömmliches Niveau steigen. Klar sei aber auch, dass die Grundlast in der Mitte der Woche liege. Dienstag bis Donnerstag seien die Hotels gut gefüllt mit einer Auslastung von bis zu 80 Prozent. Am Wochenende dann fällt die Auslastung drastisch zurück.

Deswegen will sich Röhrhoff auch künftig verstärkt um Urlaubsgäste kümmern. Er sieht in der zunehmenden Nachfrage der Endverbraucher nicht nur durch das gestiegene Freizeitangebot in Essen begründet, sondern führt es auch auf das moderne und attraktive Hotel-Angebot in der Stadt zurück. "Hier treffen zwei Dinge aufeinander. Ein bekanntes Produkt in einer unbekannten Stadt. Das hilft uns ungemein. Schließlich wissen die Hotel Gäste inzwischen sehr genau, dass die Kettenhotels mit modernen Interieurs und zeitgemäßen Lifestyle-Ambiente aufwarten können."

Durch die aber nach wie vor eher geringe Durchschnittsauslastung in Essen ist in den nächsten Jahren nicht mehr mit neuen Hotelbauten von größerer Kapazität zu rechnen, es befindet sich kein einziges Projekt in der Pipeline. Allerdings, in direkter Lage an der Messe Essen gebe es noch ein letztes Filet-Grundstück berichtet Röhrhoff, welches perspektivisch noch bebaut werden könne. "Für eine renommierte Hotelkette wäre das sicher ein lohnendes Invest", findet er.

Pascal Brückmann

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