Denkfabrik fordert Tourismusministerium
Die EU hat erstmals einen Kommissar für Tourismus ernannt. Das nimmt die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) zum Anlass, ihrer Forderung nach einem Bundesministerium für Tourismus Nachdruck zu verleihen: "Die Europäische Union gibt die Richtung vor: Für uns ist nun auch Deutschland reif für ein eigenes Tourismusministerium", so DZG-Chef Marcel Klinge (Foto).
Derzeit sei die Zuständigkeit für die Gastwelt auf zwölf Ministerien verteilt. Diese sollten zentral und schlagkräftig in einem neuen Bundesministerium gebündelt werden, fordert Klinge. Deutschland könne aus dem europäischen Beispiel lernen. Wirtschaftlicher Erfolg im Tourismus erfordere eine starke politische Verankerung und eine koordinierte Strategie für Förderpolitik und Entwicklung des gesamten Sektors. "Wenn die Benennung von Apostolos Tzitzikostas zum Tourismuskommissar kein Lippenbekenntnis ist, wäre das ein bedeutender Schritt nach vorn", meint der ehemalige Bundestagsabgeordnete Marcel Klinge.
Die Aufgabe ist für nur einen Tourismuskoordinator zu umfangreich
Laut einer Studie der DZG, bei der die tourismuspolitischen Verantwortlichkeiten im europäischen Ausland untersucht wurden, gebe es in Deutschland bei vielen Aspekten noch Nachholbedarf. "Auch wenn der aktuelle Tourismuskoordinator Dieter Janecek (Grüne) einen sehr engagierten und kompetenten Job macht, reiche dies dauerhaft einfach nicht" resümiert der DZG-Sprecher. Mit Blick auf die Herausforderungen, wie Mitarbeitermangel, steigende Kosten und sinkende Wettbewerbsfähigkeit, benötige die Tourismuswirtschaft eine institutionelle Verankerung auf höchster ministerieller Ebene, am besten am Kabinettstisch, fordert die Denkfabrik.