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13. Juni 2023 | 21:45 Uhr
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Beim Revpar hinken Deutschlands Hotels hinterher

Die deutsche Hotelbranche hat sich laut dem Hotelverband Deutschland (IHA) noch lange nicht von den Corona-Auswirkungen erholt. Beim Revpar hinken deutsche Gastgeber international noch hinterher - und auch der oft prognostizierte Premiumboom innerhalb der Touristik kommt bei den wenigsten Hotels an.

Jagd Wettlauf Geld Foto iStock Nuthawut Somsuk

Die Hotels in Deutschland haben noch Nachholbedarf

Den Zustand der deutschen Hotellerie und die vom IHA erhobenen Zahlen hat die Wirtschaftswoche in mehreren Grafiken visualisiert und dabei mehrere Punkte deutlich gemacht.

So liegt der Revpar aktuell bei 58,80 Euro, während er 2019 noch 60 Euro betrug – unter Berücksichtigung der Inflationsrate ergibt dies ein Minus von rund 13 Prozent. Im internationalen Vergleich ist die Lücke ebenfalls beträchtlich: Hier hat lediglich die Schweiz (- 11,2%) schlechter performt als Deutschland (-5,2%), alle anderen berücksichtigten Nationen konnten beim Umsatz pro Zimmer und Nacht zulegen.

Einer der Gründe dafür ist die niedrige Belegung. So werden derzeit durchschnittlich nur 58 Prozent der Zimmer vermietet, vor der Corona-Zeit waren es 65 Prozent. Europaweit blieben in den von der IHA untersuchten Hotels jede Nacht im Schnitt vier Zimmer weniger leer als in Deutschland.

Örtliche Unterschiede

Das größte Minus bei der Auslastung haben Städte wie Stuttgart und München von bis zu knapp 27 Prozent. Diese Kommunen lebten vor der Krise vor allem von Managern und Messebesuchern. Städte, die vor allem an Wochenenden viele Touristen anlocken wie Berlin (-10,5%), Hamburg (-1,4%) oder Köln (-9,4%), leiden weniger unter mangelnder Auslastung.

Einer der Gründe für die niedrige Belebung könnten die fast überall angezogenen Preise sein, so mussten Deutschlandreisende im Schnitt im ersten Drittel des Jahres rund neun Prozent mehr für ein Zimmer bezahlen als im gleichen Zeitraum vor der Pandemie. Aber auch hier gibt es Unterschiede: Während in Berlin, Düsseldorf oder Rostock ein Zimmer zu Spitzenzeiten fast das Doppelte kostete, wurden Zimmer in München sogar im Schnitt neun Prozent günstiger.

Premiumboom kommt bei den Hotels nicht an

Dabei wurde offensichtlich, dass der von einigen ausgemachte Premiumboom bei Deutschlands Hotels eher nicht ankommt. So berichten vor allem Economy- und Midscale-Häuser über Umsatzsteigerungen, im Upscale-Bereich verzeichnen lediglich Düsseldorf und Hamburg Zuwächse.

Allerdings dürfte es für viele Mittelständler unter den Hoteliers künftig haarig werden: Einerseits drohen Rückforderungen von in der Pandemie gestundeten Pachten. Zum anderen fehlt dieses Geld für notwendige Investitionen in Renovierung und Digitalisierung. „Das wird manchen Mittelständler vermutlich noch in Bedrängnis bringen“, prognostiziert Moritz Dietl, geschäftsführender Gesellschafter von Treugast.

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