Arcona Hotels & Resorts stellen überraschend Insolvenzantrag
Paukenschlag in Rostock: Völlig überraschend gab die Hotelgruppe Arcona Hotels & Resorts am Montagabend bekannt, dass sie für ihre deutschen Betriebe einen Antrag auf Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung gestellt habe. Betroffen sind insgesamt zehn Hotels und 500 Mitarbeiter.
Über das Verfahren in Eigenverwaltung soll eine Sanierung aus eigener Kraft möglich bleiben, so die Hoffnung in Rostock. Ziel sei es, das Unternehmen im Ganzen zu erhalten und für die Zukunft neu aufzustellen. Die Gehälter für die insgesamt rund 500 betroffenen Mitarbeiter seien durch das Insolvenzausfallgeld bis Ende Januar gesichert. Zu den zehn Häusern gehören beispielsweise das Elephant Weimar, der Kaiserhof Heringsdorf, das Wyn Strandhotel Sylt oder das Vju Hotel Rügen.
Das 2008 gegründete Unternehmen teilte mit, dass die während der anhaltenden Pandemie getroffenen Investitionsentscheidungen und die rasche Expansion des Unternehmens auf nicht vorhersehbare externe Faktoren getroffen seien. Gemeint sind damit die hohen Energiepreise sowie die Inflation insgesamt in Verbindung mit einer enormen Kaufzurückhaltung der Gäste. Gesellschafter von Arcona sind Alexander Winter und Treugast-Gründer Stephan Gerhard. Die ausländischen Betriebe in Österreich und Spanien sind von der Insolvenz in Eigenverwaltung nicht betroffen.
Arcona hatte in der Vergangenheit bereits harte Sanierungsschritte vollzogen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Zum 30. April 2019 wurden 17 Stadthotels und zwei Projekte an den österreichischen Hotelbetreiber Vienna House in Wien verkauft. Neben acht Arcona-Living- und vier Arcona-Hotels, waren auch die fünf Steigenberger-Betriebe des Franchisegebers Deutsche Hospitality sowie zwei Projekte in Greifswald und Mannheim von dem Verkauf betroffen. Der seinerzeitige Plan, sich ausschließlich auf die Ferienhotellerie zu konzentrieren, scheint jedoch nicht aufgegangen zu sein.
Pascal Brückmann