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4. Dezember 2024 | 15:14 Uhr
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Wie sich die Touristik an der Börse schlägt

Die Stimmung in der Wirtschaft wird allgemein als schlecht beschrieben, doch Börsenindizes wie der Dax feiern Rekorde. Wie schlagen sich Aktien aus der Touristik in diesem Kontext? Die kurze Antwort lautet: sehr unterschiedlich. Eine Auswahl.

Aktien Börse Bulle und Bär Finanzzeitung Foto iStock peterschreiber.media.jpg

Am 11. Dezember wird TUI die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres verkünden und erläutern. Mit im Gepäck ist dabei, wie bei allen börsennotierten Unternehmen, stets eine Skizze der Zukunftspläne, um Analysten und Anleger optimistisch zu stimmen. Im Fall von TUI dürften der Ausbau der Hotel- und Kreuzfahrtsparte sowie die Eroberung neuer Quellmärkte im Mittelpunkt stehen.

Der Aktienkurs des Unternehmens kann durchaus Unterstützung gebrauchen. Am Mittwoch lag er mit 7,95 Euro deutlich über dem 52-Wochen-Tief von 5,41 Euro und ist auch nicht mehr weit entfernt von dem 52-Wochen-Hoch, das er im Dezember 2023 mit 8,60 Euro erreichte. Mit den Höhenflügen der Jahre vor der Pandemie kann der aktuelle Kurs indes keinesfalls mithalten. Zwar wird CEO Sebastian Ebel nicht müde, zu betonen, dass der Aktienkurs die wirtschaftliche Stärke nicht annähernd wiedergebe, doch trotz einer positiven Entwicklung im laufenden Jahr bleibt für die Kurspflege der TUI-Aktie, die am Mittwochmorgen die Acht-Euro-Marke übersprang, noch einiges zu tun.

Plattformunternehmen besser im Rennen

Anders präsentiert sich das Bild beim Plattformunternehmen Booking. Die Aktie notiert mit 4.984 Euro nahezu auf ihrem Jahres-Top-Niveau, das bei 5.022 Euro lag, und deutlich über ihrem 52-Wochen-Tief von 2.880 Euro. Binnen eines Jahres gewann sie 72 Prozent hinzu, in den vergangenen fünf Jahren waren es 188 Prozent.

Auch Expedia präsentiert sich nicht schlecht. Vom 52-Wochen-Tief, das bei 100 Euro lag und im August erreicht wurde, ging es bis Ende November auf 177 Euro nach oben. Aktuell liegt der Kurs bei 173 Euro. Im laufenden Jahr gewann die Aktie rund ein Drittel hinzu, seit Ende 2019 sind es 80 Prozent.

Netzwerk-Carrier mit Problemen

In der Airline-Industrie ist das Bild geteilt. Während die klassischen Netzwerk-Carrier schwächeln, ist die Low-Cost-Sparte auf Angriffskurs. So notieren Lufthansa-Aktien aktuell bei 6,38 Euro – zwar deutlich über ihrem 52 Wochen-Tiefstand von 5,41 Euro im August, aber auch klar unter ihrem 52-Wochen-Hoch vom Nikolaustag 2023 mit 8,60 Euro. Seit Ende 2019 hat sich der Wert der Anteile nahezu halbiert.

Nicht besser ergeht es Air France/KLM. Der Börsenkurs liegt mit 7,30 Euro nur knapp über dem 52-Wochen-Tiefstand von 7,23 Euro, aber deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 13,90 Euro Ende 2023. Innerhalb von fünf Jahren haben die Aktien satte 86 Prozent ihres Wertes verloren.

Ryanair fliegt allen davon

Ganz anders Ryanair. Die Papiere des irischen Billigfliegers rangieren mit 42,40 Euro nicht erheblich unter ihrem Jahres-Höchstkurs im November, der bei 43,60 Euro lag, aber weit unter dem Tiefststand von weniger als 25 Euro im Juli. Gegenüber Ende 2019 hat sich ihr Wert glatt verdoppelt.

Dass Low-Cost kein Allheilmittel für den Börsenkurs ist, zeigt dagegen Easyjet. Der britische Carrier liegt zwar mit 6,82 Euro nur knapp unter dem 52-Wochen-Höchststand von 6,90 Euro im April. Auch gewann der Kurs binnen Jahresfrist rund ein Viertel dazu, doch gegenüber der Vor-Corona-Zeit halbierte sich sein Wert.

Solide Hotelwerte

Nicht schlecht performt indes trotz aller Klagen, die hierzulande vorgetragen werden, die Hotellerie. So notieren die Aktien von Konzernen wie Marriott und Accor mit 270,50 Euro und 43,79 Euro nahe dem 52-Wochen-Hoch und deutlich über den Tiefstständen von 187,40 Euro und 31,79 Euro. Während der Marriott-Tiefstand das Unternehmen vor einem Jahr ereilte, ging Accor im August in die Knie. Accor machte binnen eines Jahres rund ein Drittel gut, Marriott gewann 40 Prozent hinzu. Deutlicher unterscheidet sich die Bilanz im Fünf-Jahres-Vergleich. In dieser Zeit ging es für Accor um 15 Prozent aufwärts, für Marriott dagegen um 118 Prozent.

Volatiles Vermietungsgeschäft

Autovermieter Sixt rangiert aktuell deutlich näher am Jahres-Tiefstand von 58,75 Euro im August als an der Höchstnotierung im Januar, die bei 102 Euro lag. Binnen eines Jahres sank der Kurs um fast ein Viertel. Und auch die Langzeitbilanz ist bescheiden. Gegenüber Ende 2019 hat der Unternehmenswert 17 Prozent eingebüßt.

Christian Schmicke

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