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22. April 2025 | 07:00 Uhr
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Linkedin richtig nutzen – Tipps für Touristiker

Linkedin biete der Reisebranche viele Chancen, wenn das Netzwerk strategisch genutzt werde, sagt Social-Media-Managerin Natalie Amelung (Foto). Sie erklärt, wie Unternehmen sowie Mitarbeitende mit klarer Rollenverteilung, regelmäßigem Content und durchdachtem Auftritt Reichweite und Vertrauen aufbauen.

Amelung Natalie Social Media Managerin Foto Webnetz

Natalie Amelung ist Senior Social Media Managerin der Agentur Webnetz

Für Veranstalter, Reisebüros und andere touristische Player kann Linkedin weit mehr sein als ein digitales Schaufenster. Wer Sichtbarkeit, Vertrauen und Kundenkontakte aufbauen möchte, sollte das Netzwerk gezielt nutzen, rät Social-Media-Managerin Natalie Amelung von der Agentur Webnetz. Sie kennt die Herausforderungen im B2B-Marketing – und erklärt, wie Reiseprofis auf Linkedin erfolgreich auftreten können.

Zwei Ebenen sind entscheidend

Das Zusammenspiel von Unternehmensseite und Mitarbeiterprofilen sei essenziell, sagt die Marketing-Fachfrau. Die Unternehmensseite diene der offiziellen Kommunikation, dem Employer Branding und der Präsentation der Markenwerte. "Sie funktioniert wie eine aktuelle Mini-Webseite", sagt Amelung. Hier sollten Inhalte wie Event-Ankündigungen, Teamvorstellungen und Einblicke in den Arbeitsalltag mindestens zwei- bis dreimal pro Woche erscheinen.

Auf Mitarbeiterebene gehe es um Vertrauen und persönliche Ansprache. Mitarbeitende agierten als Corporate Influencer, posten eigene Erfahrungen und geben echte Einblicke. "Die Beiträge müssen nicht perfekt sein – wichtiger ist, dass sie authentisch gestaltet sind", so Amelung. Content-Vorlagen und Vorgaben, etwa im Wording, könnten als roter Faden dienen, sollten aber persönliche Freiheiten nicht einschränken.

So funktioniert ein erfolgreicher Beitrag

Gut performende Beiträge auf LinkedIn folgen laut Webnetz-Expertin einem klaren Aufbau: eine starke Headline, ein kurzer Einstieg mit Storytelling, gut strukturierter Text mit Absätzen und ein klarer Call-to-Action am Ende. Die ideale Länge liege zwischen 900 und 2.000 Zeichen, die ergänzt werden durch Foto, Video oder Grafik. Emojis seien erlaubt, sinnvoll eingesetzt etwa in Listen statt Bulletpoints, ihr Einsatz sollte aber nicht übertrieben werden. Zudem sind maximal fünf Hashtags empfehlenswert, austauschbare Begriffe sollten dabei vermieden werden.

Interaktion ist entscheidend – aber richtig getaktet

"Die ersten drei Stunden nach Veröffentlichung eines Posts sind entscheidend", sagt Amelung. Linkedin beobachte die Interaktion, vor allem mit im Posting genannten Personen, und verteile den Beitrag bei guter Resonanz an eine größere Leserschaft. Wichtig: Reagieren nur Mitarbeitende, wertet der Algorithmus das als Manipulation. Deshalb empfiehlt Amelung, interne Interaktionen erst nach zwei bis drei Stunden zu fördern, etwa über Reminder.

Die Krux mit dem Link

"Externe Links mag Linkedin nicht – sie reduzieren die Reichweite", so Amelung. Wenn der Link unverzichtbar sei und einen Mehrwert für den Leser biete, könne man zunächst den Beitrag ohne Link veröffentlichen. Im nächsten Schritt das Ganze bearbeiten und den Link einfügen. "Alternativ lässt sich die Linkvorschau entfernen und ein passendes Bild einfügen. So bleibt der Beitrag optisch ansprechend und der Link trotzdem klickbar", rät die Social-Media-Managerin. Bisher strafe Linkedin dieses Vorgehen nicht ab.

Regelmäßigkeit schlägt Perfektion

Es gelte grundsätzlich, dass ein erfolgreicher Linkedin-Auftritt von der Konstanz lebe. Unternehmen sollten zwei- bis dreimal pro Woche posten, Mitarbeitende mindestens einmal, so Amelung. Wer neu beginne, könne sich mit kleinen Schritten herantasten: Es reiche aus, zweimal wöchentlich ein Zeitfenster von 15 Minuten für Kommentare und Interaktion auf Linkedin zu reservieren, um sichtbar zu werden.

Inspiration, Fehler und Unterstützung

Was gut funktioniert, zeigt laut Amelung oft ein Blick zur Konkurrenz. "Welche Themen greifen andere auf, wie gestalten sie ihre Beiträge? Dabei ist Copy-Paste tabu, Inspiration aber ausdrücklich erwünscht", weiß die Webnetz-Expertin. Auch KI-Tools wie Chat GPT könnten bei erster Inspiration helfen, solange nicht blind übernommen werde. Tabu seien Postings über Interna oder unangekündigte Veröffentlichungen sensibler Informationen.

Die Agentur Webnetz legt regelmäßig kostenlose Webinare auf, die laut Amelung Themen rund um Social Media in 60 Minuten präsentieren. Zu den nächsten Terminen mit Linkedin-Bezug gehören unter anderem am 29. April Linkedin-Marketing: So gelingt der Einstieg und am 29. Juli Personal Branding Corporate Influencer auf Linkedin.

Sabine Schreiber-Berger

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