Wo die Hotelkette Meliá wachsen will
Die spanische Kette Meliá Hotels International plant nach Angaben von CEO Gabriel Escarrer (Foto) in diesem Jahr die Eröffnung von mindestens 20 Hotels mit insgesamt 4.000 Zimmern. Rund die Hälfte davon sollen im Luxussegment angesiedelt sein.
Das Unternehmen erwartet für die Bilanz des Jahres 2023 einen Umsatz von knapp 1,87 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 470 Millionen Euro – das wären rund zehn Prozent mehr als 2022. Der Nettogewinn soll bei rund 110 Millionen Euro liegen, prognostiziert Escarrer in einem Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur EFE.
Wachstumspläne in Mexiko
Wie das spanische Fachportal Hosteltur berichtet, soll ein Schwerpunkt der Expansion der Meliá-Gruppe auf Mexiko liegen, wo das Unternehmen das Portfolio innerhalb von drei Jahren auf 14 Hotels mit insgesamt 4.100 Zimmern verdoppeln will. Während bisher alle Hotels der Meliá-Gruppe in deren Eigentum sind, soll in Puerto Vallarta ein neues Hotel unter der Marke Paradisus in Zusammenarbeit mit der Gaalata-Gruppe eröffnet werden.
Zudem sind zwei Me-by Meliá-Hotels in Guadalajara im Osten des Landes und Sayulita an der Pazifikküste geplant. 2025 soll ein zweites Hotel in Sayulita eröffnet werden, das unter der Marke Zel betrieben wird und ebenfalls in Zusammenarbeit mit Gaalata steht. Außerdem ist ein weiteres Hotel in San Miguel de Allende geplant. 2026 ist dann das erste Gran Meliá Hotel in Punta Canuva, einem Neubaugebiet an der Riviera Nayarit, direkt am Pazifik, vorgesehen.
Pläne in Europa und Asien
Die übrigen Eröffnungen konzentrieren sich auf Europa, insbesondere auf klassische Badeziele wie Spanien, Italien und Portugal. Aber auch Albanien und Malta sind mit dabei. Im Nahen Osten, der Karibik und Südostasien, insbesondere Vietnam, Thailand und Indonesien, gibt es laut Escarrer ebenfalls Pläne. In Saudi-Arabien hat Meliá Verträge für zwei Hotels in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner und einem etablierten Team in der Region unterzeichnet.
Auch die Stadthotellerie erholt sich
Die Auslastung der Hotels ist nach Angaben des CEO noch um vier Prozent niedriger als vor der Pandemie. Das liege hauptsächlich an der schlechteren Leistung der Hotels in Kuba und Asien, wo die Erholung der wichtigsten Quellmärkte – Japan, China und Südkorea – länger dauere. Bis Ende 2024 erwartet Escarrer jedoch eine Erholung der Auslastung, unter anderem aufgrund der Dynamik des asiatischen Marktes. Insgesamt sei die Erholung sowohl im Städte- als auch im Urlaubsverkehr festzustellen, so Escarrer weiter. Besonders bemerkenswert sei die Erholung in Städten mit einer starken Freizeitkomponente sowie in europäischen Metropolen wie Berlin und Hamburg.
Christian Schmicke