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17. Januar 2024 | 15:32 Uhr
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Mehr Betten in Ferienhäusern als in der Hotellerie

Eine neue Erhebung des Deutschen Ferienhausverbandes (DFV) beziffert die Zahl der Betten in Ferienhäusern und -wohnungen in Deutschland auf 2,6 Millionen. In der Hotellerie gibt es laut dem Statistischen Bundesamt rund zwei Millionen Betten.

Ferienhaus

Ferienunterkünfte außerhalb der klassischen Hotellerie bleiben gefragt

An der Auswertung, die der DFV zusammen mit dem Statistikportal Statista erstellt hat, beteiligten sich nach Angaben der Autoren alle größeren Online-Vermarktungsplattformen, die in der Sparte aktiv sind. Als Ferienhausmarkt werden dabei sowohl Ferienhäuser als auch Ferienwohnungen etikettiert. Den Anteil der Ferienhausanbieter, die online in keiner Weise aktiv sind, schätzen die Initiatoren der Untersuchung auf rund fünf Prozent des Gesamtmarktes. Damit sei die Erhebung – die erste seit dem Jahr 2015 – für den Markt repräsentativ.

Mehr als eine halbe Million Unterkünfte

Laut DFV umfasst der Ferienhausmarkt in Deutschland 555.111 Ferienunterkünfte mit 2,6 Millionen Betten. Damit liefere er 56 Prozent des Gesamtangebots an Übernachtungsmöglichkeiten. 82 Prozent des Angebots mit durchschnittlich 4,7 Betten pro Einheit stammten von privaten Anbietern mit weniger als zehn Betten, so der DFV weiter. Dabei handele es sich um 454.793 Einheiten. Gewerbliche Anbieter von Ferienunterkünften mit mehr als zehn Betten stellten dem Markt 100.318 Einheiten zur Verfügung.

Nicht alle der privaten Ferienunterkünfte stünden dem Urlaubermarkt ganzjährig zur Verfügung, weiß der DFV. Viele würden nur zeitweise vermietet. Im Schnitt seien sie in einem Drittel des Jahres belegt. 78 Prozent seien der Kategorie Ferienwohnung zuzuordnen, 17 Prozent seien Ferienhäuser, der Rest verteile sich etwa auf Hausboote oder Chalets. Das größte Ferienhausinventar gibt es laut der Erhebung in Mecklenburg-Vorpommern mit 99.334 Ferienunterkünften, gefolgt von Schleswig-Holstein (96.715) und Bayern (91.974).

Meist in eigener Verwaltung

84 Prozent der Unterkünfte von Privatpersonen werden nach Angaben des DFV von diesen selbst vermarktet oder verwaltet, so die Analyse weiter. In Brandenburg (30%), Hessen (28%) und Bayern (27%) sei der Anteil gewerblicher Vermieter deutlich höher als im Schnitt. Unterdessen gewinne die Fremdverwaltung von Ferienunterkünften für Privatpersonen zunehmend an Bedeutung, so der DFV.

Im Jahr 2022 habe der Ferienhausmarkt allein durch Mieteinnahmen einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet, stellt die Analyse fest. Die Berechnung der Umsätze beruht auf der erhobenen Inventargröße, der Auslastung und den durchschnittlichen Vermietungspreisen pro Immobilie nach Monat und Bundesland. Im Schnitt generierten gewerbliche Ferienhausanbieter durchschnittlich einen Umsatz von 15.105 Euro pro Einheit und Jahr, gefolgt von fremdverwalteten privaten Ferienunterkünften mit einem durchschnittlichen Umsatz von 14.921 Euro. Selbstverwaltete, private Ferienunterkünfte erzielten einen durchschnittlichen Umsatz von 12.265.

Mehr Übernachtungen als amtlich erfasst

Laut der Erhebung gab es 2022 rund 307 Millionen Übernachtungen in privaten und gewerblichen Ferienimmobilien, davon etwa 250 Millionen in privaten Ferienunterkünften. Letztere sind nicht in der amtlichen Beherbergungsstatistik erfasst, die über alle Unterkunftskategorien hinweg 451 Millionen touristische Übernachtungen in Deutschland aufführt. Rechne man den privaten Ferienhausmarkt mit ein, habe es 2022 insgesamt rund 700 Millionen Übernachtungen in Deutschland gegeben. Fast jede zweite touristische Übernachtung habe in einer Ferienunterkunft stattgefunden.

93 Euro pro Kopf und Tag 

Die durchschnittlichen Ausgaben der Bewohner von Ferienimmobilien pro Kopf und pro Tag beziffert der DFV auf 92,95 Euro. Davon entfalle rund ein Viertel auf die Unterkunft, drei Viertel flössen direkt. Die restlichen 75 Prozent fließen direkt in die lokale Wirtschaft mit Gastronomie (21%), Einzelhandel (22%), Dienstleistungen (20%) und sonstigen Angeboten (12%).

Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 28,6 Milliarden Euro tragen die Ferienunterkünfte laut DFV "maßgeblich zum Ökosystem Tourismus bei". Die Umsätze des Ferienhausmarkts sicherten das Äquivalent von mehr als 280.000 Beschäftigten und führten zu Steuereinnahmen von ca. 5,2 Milliarden, erklärt der Verband weiter. Bis 2025 rechnet er mit einem Wachstum zwischen fünf und acht Prozent pro Jahr.

Christian Schmicke

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