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11. August 2024 | 16:34 Uhr
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H-Hotels meistern Premiere in Paris mit sportlichem Einsatz

Die Olympischen Spiele sind am Wochenende erfolgreich in Paris über die Bühne gegangen. Pünktlich zum Beginn der Spiele konnte H-Hotels-CEO Thomas Haas (Foto) sein neues 697-Zimmer-Hotel in der Seinestadt eröffnen. "Einen schöneren Auftakt hätten wir uns nicht wünschen können", bilanziert Haas im Gespräch mit Hotel vor9 die ersten Wochen des Hotelbetriebs.

Haas Thomas CEO Hotelgruppe H-Hotels

Thomas Haas, CEO der H-Hotels, blickt auf eine erfolgreichen Eröffnung des neuen Flaggschiffs in Paris zurück

Herr Haas, gerade rechtzeitig haben Sie zum Start der Olympischen Spiele das neue H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort eröffnet. Erfahrungsgemäß war der Schlussspurt für die letzten Arbeiten und die Endabnahme auch sehr sportlich. Wie ist es gelaufen?

Thomas Haas: Bei Hoteleröffnungen geben sich meist die letzten Handwerker und die ersten Gäste die Türklinke in die Hand. Das war ebenso in unserem H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort. Mit unseren Mitarbeitern in Frankreich, 22 Teammitgliedern unserer Hotelgruppe aus Deutschland und den uns begleitenden Firmen, haben wir im Endspurt quasi rund um die Uhr gearbeitet, um das Hotel pünktlich zu eröffnen. Das haben wir erreicht: Zum Start der Spiele in Paris haben wir unsere ersten Gäste begrüßt.

Mit welcher Taktung haben Sie den Betrieb hochgefahren. Direkt von null auf hundert oder doch schrittweise. Immerhin sprechen wir über ein 697-Zimmer-Haus?

Mit der Eröffnung am 16.7.2024 konnten alle Gäste ihre reservierten Zimmer beziehen. Das Gleiche galt für unser Hauptrestaurant "Le Pleyel“ und unsere "Stage Bar", für die wir die Kulinarik der französischen Küche kredenzen. In unserem Conference Center hingegen erledigen wir gerade letzte Feinheiten, um pünktlich Ende August die ersten 600 Convention-Gäste zu begrüßen. Die Belegung des Hauses haben wir sukzessive gesteigert.

Ihre ersten Gäste stammen auch aus dem Umfeld des Olympischen Komitees. Wie war die Stimmung in den letzten Wochen? War das ganze Hotel ganz auf Olympia eingestellt und von den Spielen geprägt?

Einen schöneren Auftakt hätten wir uns nicht wünschen können. Viele der Gäste aus rund 20 Nationen trugen ihr "Olympic-Dress" mit ihren Nationalfarben. Vor allem für unsere Servicequalität, die Freundlichkeit und die französische Küche, hat unser Team vom Start an viel positives Gästefeedback erhalten. Und insbesondere die Asiaten haben unseren professionell eingerichteten Fitnessbereich im 38. Stock mit einmaligem Blick auf die Sacre Coeur, Montmartre und den Eiffelturm gelobt.

Insgesamt hatte man den Eindruck, dass die Olympischen Spiele in Paris ein besonderes und gut organisiertes Sport-Event war. Ist dies auch der Eindruck, den man in der Stadt selbst erleben konnte?

Ich war zur Eröffnung unseres Hotels in Paris. Darauf lag mein Fokus. Unsere Mitarbeiter haben mir erzählt, dass sie die vergangenen vier Wochen ein Gefühl der Sicherheit, des Zusammenhalts und eine besonders schöne internationale Atmosphäre in der Stadt wahrgenommen haben. Genau das, was die Olympischen Spiele ausmacht. Unser General Manager Lars Hallier und sein Team haben mit ihrer Arbeit zu einem der weltweit wichtigsten positiven Ereignisse des Jahres 2024 beigetragen. 
Außerdem haben die Spiele der Stadt positive Neuheiten gebracht, wie die Metrostation der Linie 14 wenige Schritte von unserem Hotel entfernt. Das Olympische Dorf und unser Hotel sind so direkt mit dem Bahnhof Saint-Denis - Pleyel im Norden und dem Flughafen Orly im Süden verbunden. Das ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Stadtgebiet.

Für die Mitarbeiter ihres Hauses war der Start sicher anspruchsvoll. Wie viele Beschäftigte hat das Hotel insgesamt und gibt es übergangsweise noch einen speziellen Support durch die Zentrale oder extra abgestellten Mitarbeitern von H-Hotels?

Aufgrund der Bauverzögerungen war die Anlaufphase drastisch verkürzt. Unser Team in Paris umfasst 250 Mitarbeiter. Ein 22-köpfiges Team aus Architekten, Mitarbeitern aus der Operativen, dem Housekeeping, Frontoffice, F&B, IT und Administration aus Deutschland hat sie unterstützt. Das Teamwork innerhalb der Hotelgruppe hat trotz einiger Sprachbarrieren sehr gut funktioniert und unsere Mitarbeiter verschiedener Länder und Kulturen zusammengeschweißt.  

Umgekehrt: Was kann Ihre Organisation perspektivisch von dieser großen Betriebsstätte lernen?

Der Hotelbetrieb unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen großen Betrieben unseres Konzerns, so dass die Herausforderungen weniger in der Größe des Projektes lagen, sondern eher an anderen Abläufen und Regulierungen in dem für uns "neuen" Land. Bei der Entwicklung derartig großer Objekte außerhalb der DACH-Region kommt hinzu, dass wir eine gute Balance zwischen unseren Konzernstandards und den Gegebenheiten vor Ort finden müssen. Generell bietet ein bi- und multinationaler Austausch viel Potenzial zur Weiterentwicklung. Das weiß jeder, der schon mal länger im Ausland gelebt hat. Wir können von unseren französischen Kollegen beispielsweise von der Raffinesse und dem Pfiff der französischen Küche lernen und nehmen diesen gerne mit auf.  

Nach den Spielen, wie geht es weiter? Wie verteilt sich absehbar der Gästemix zwischen Business und Leisure?

Zunächst stehen die Paralympischen Spiele an. Es ist für uns etwas Besonderes, Mitgastgeber dieser bemerkenswerten Spiele zu sein. Anschließend startet unsere erste "klassische" Saison. Aktuell teilt sich die Belegung bis Jahresende in 47 Prozent Individualgäste und 53 Prozent Geschäftsreisende. 

Mit welcher durchschnittlichen Zimmerauslastung und RevPAR planen Sie für 2025?

Wir erwarten eine Belegung von 59,8 Prozent im ersten vollen Jahr nach der Eröffnung und einen RevPar von 97,30 Euro.

Gibt es zwischenzeitlich konkretere Pläne für Ihre angekündigte Expansion im Ausland?

Wir sind in intensiven Gesprächen. Unser Fokus liegt klar auf Ländern, in denen wir bereits Hotels betreiben, um auf unseren Erfahrungen dort aufbauen zu können. Das sind die DACH-Region, Ungarn und Frankreich. Gleichzeitig haben wir die Entwicklung in anderen europäischen Ländern im Blick.

Das Gespräch führte Pascal Brückmann

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