Das sind die Pläne der vierten Riu-Generation
Mit Luis (links) und Roberto Riu Rodríguez (rechts), den Söhnen von Luis Riu Güell, übernimmt die vierte Generation der Familie Riu nach dem Rückzug von Carmen Riu mehr Verantwortung. Im Interview mit dem spanischen Portal Hosteltur erläutern sie ihre Pläne.
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Die Brüder zeichnen bei Riu verantwortlich für Expansionsprojekte und Investitionsmöglichkeiten. Zudem führen sie die technische Beratungsabteilung der Riu-Gruppe, die für die Planung, den Bau und die Ausstattung neuer Hotels sowie für umfassende Renovierungen verantwortlich ist.
Gegenüber Hosteltur bezeichnen sie die Renovierung des Riu Palace Bavaro in der Dominikanischen Republik und des Riu La Mola auf Formentera als ihre aktuell wichtigsten Projekte. Das Hotel in Punta Cana stelle "einen Wendepunkt im Produkt von Riu" dar. Es sei "ein Hotel, das einen Durchbruch im Haus darstellt, weil es Dienstleistungen anbietet, die wir vorher nicht hatten, wie zum Beispiel seine 36 gastronomischen Einrichtungen, seinen Familienbereich mit Unterhaltung, den Food Court und den Elite-Bereich", so Luis Riu.
Und das Riu La Mola sei das erste Hotel, in dem die Brüder "alle Freiheiten, aber auch die ganze Verantwortung haben, um die Entscheidungen über die Renovierung zu treffen". Das sei eine große Herausforderung: "Wir wollen ein Projekt verwirklichen, das diesem Wert gerecht wird", erklärt er. Ein weiteres herausragendes Projekt sei das Engagement für Solarenergie mit eigenen Anlagen in 35 Hotels der Kette. Dies helfe dabei, die in der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie "Proudly Committed" festgelegten Dekarbonisierungsziele zu erreichen.
Keine Festlegung auf Betten- und Hotelzahlen
Zu den Zukunftsprojekten der Familie sagt Roberto Riu, man verfolge keine fixen Ziele in Bezug auf Hotel- oder Zimmerzahlen, sondern wolle vielmehr "das Wachstumsniveau beibehalten und weiterhin Innovationen in Bezug auf das Produkt entwickeln". Riu solle "ein solides Unternehmen bleiben, das sich einem organischen und rationalen Wachstum verschrieben hat".
Riu habe in den letzten zehn bis 15 Jahren "ein enormes Wachstum erlebt". Deshalb werde es "auch einen Prozess der Bereinigung" geben, was darauf hindeutet, dass nicht alle Anlagen für immer im Portfolio bleiben. Außerdem werde "ein Wachstum der internen Struktur" angestrebt, um auf die Herausforderungen der Markt- und Produktdiversifizierung zu reagieren. Als Beispiel nennt Riu den Ausbau des asiatischen Geschäftsbereichs. In zehn Jahren werde Riu zudem "ein viel nachhaltigeres Unternehmen" sein.
"Konflikte minimieren"
Im persönlichen Umgang wollen die Brüder familieninterne Konflikte, die oft die Ursache für Probleme in scheiternden Familienunternehmen seien, minimieren: "Wir müssen in der Lage sein, den Egoismus zurückzustellen und das Wohl des Unternehmens im Auge zu behalten", so die übereinstimmende Erkenntnis.
Zu diesem Zweck haben Riu schon vor Jahren Mechanismen für den Generationswechsel eingeführt, und einen Ausschuss aus externen Experten gegründet, mit denen das Familienprotokoll abgestimmt worden sei. Nach dem Rücktritt von Carmen Riu sei diese Vorsitzende des Verwaltungsrats geworden, dem auch alle Vertreter der vierten Generation angehörten. Dieses Führungsgremium werde bei der Übergabe eine Schlüsselrolle spielen.
Christian Schmicke